06.10.2017

SRG

Ein neues Führungsteam am Start

SRG-Generaldirektor Gilles Marchand stellte am Freitagmorgen in Bern seine Prioritäten vor, und sein neues Team. Neu in der SRG-Führung nimmt Bakel Walden Platz. Ladina Heimgartner wird Marchands Stellvertreterin.
SRG: Ein neues Führungsteam am Start
Gilles Marchand, Ladina Heimgartner, Bakel Walden und Jean-Michel Cina beim Medienfrühstück am Freitag in Bern. (Bild: SRF/Peter Schneider)

Bei der SRG hat ein neues Team die Führung übernommen. Generaldirektor Gilles Marchand löste Anfang Oktober Roger de Weck ab. Er bietet den privaten Medien eine breite Kooperation an. Sollte die No-Billag-Initiative angenommen werden, wäre das der mediale Kahlschlag. 

«Ein Land kann ohne Radio und Fernsehen leben, aber es wird ein anderes Land», sagte Marchand am Freitag vor den Medien im Bundeshausstudio von Fernsehen SRF. Nicht nur die SRG wäre weg, sondern auch 34 private Stationen, die am Gebührentopf beteiligt sind.

Investition in Kultur

Daneben würde die heimische Kinobranche ausbluten, Sportanlässe würden nicht mehr abgedeckt, der Schweizer Musik gingen Einnahmen verloren. Kurz: Der Wechsel wäre radikal. 

Die Schweiz bestehe aus vier kleinen Märkten. Ob kommerzielle Sender hier überhaupt rentabel arbeiten könnten, sei mehr als fraglich, führte Marchand aus. Die Initiative verlangt die Abschaffung der SRG-Gebühren. 

Zu seinen Prioritäten sagte Marchand, er werde alles daran setzen, den Umbruch der Medienlandschaft mit allen Teams und in allen Regionen zu bewältigen. Er engagiere sich mit den Beschäftigten zusammen voll für den medialen Service public. 

Dazu will Marchand weiterhin «hervorragende Programme in allen vier Landessprachen bieten». Den digitalen Wandel will er vorantreiben, den Kontakt zum jungen Publikum halten und weiter in die Kultur investieren.

Angebot für Private

Den privaten Medien reicht die neue SRG-Führung die Hand. Marchand betonte, dass die Situation für private Medienhäuser angesichts der rasend schnellen Digitalisierung schwierig geworden sei, insbesondere im Printbereich. Deshalb gelte es heute, die Zusammenarbeit zu fördern, namentlich mit fünf konkreten Kooperationsprojekten (persoenlich.com berichtete).

No-Billag-Initiative existenziell

Jean-Michel Cina, seit 1. Mai neuer Präsident der SRG, sagte, die Herausforderungen für das Unternehmen seien 2018 die existenzielle Abstimmung über die No-Billag-Initiative für die Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren, der ausstehende Bundesratsentscheid über die Gebührenhöhe, die Übergangskonzession bis Ende 2018 und das geplante neue Gesetz für elektronische Medien.

Der Bundesrat hatte im August die Konzession für die SRG um ein Jahr bis Ende 2018 verlängert (persoenlich.com berichtete). Die aktuelle Konzession läuft Ende Jahr aus. Die neue Konzession soll ab 2019 gelten und sich dann nach dem geplanten neuen Gesetz richten. Dieses Gesetz will die Landesregierung bis Ende 2017 vorlegen.

Bakel Walden in der SRG-Leitung

Die 37-jährige neue stellvertretende Generaldirektorin Heimgartner war bisher Direktorin von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR). Sie wird sich in der Konzernleitung um die Sparte «Medien und Gesellschaft» kümmern. Sie erklärte, die SRG müsse offener und dynamischer werden, den Dialog mit der Bevölkerung stärker suchen und aufmerksam zuhören.

Bakel Walden übernimmt die neue Direktion «Entwicklung und Angebot» in der Geschäftsleitung. Dort sind Kerngeschäfte wie Programmdirektion, digitale Transformation, Markt- und Publikumsforschung sowie internationaler Austausch gebündelt. Der 42-Jährige leitete bisher die Programmstrategie bei Radio und Fernsehen SRF. Er erklärte, die SRG müsse alle ansprechen – im Fernsehen, im Radio und digital. (sda/eh)

 



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Kommentare

  • Peter Jucker, 04.06.2018 11:38 Uhr
    Ihre Sendungen Arena, Arena/Reporter Sehr geehrte Damen und Herren Zum x-ten Mal sind wir von Ihren Sendungen u.a. vom 1. und 3. Juni 2018 masslos enttäuscht worden. Es gehört zur Routine der meist rechtspopulistischen Seite, dass fast jede Aussage von den übrigen Gästen sofort unterbrochen oder übersprochen wird, so durch Herr Rösti am 1.6. und Herr Somm am 3.6. Der Gesprächsleiter ist meist überfordert, das Stimmendurcheinander zu stoppen. Jeder Gast hat mit seiner Aussage das Recht korrekt gehört zu werden!! Es geht nicht um das zur Diskussion stehende Thema, sondern um Gesprächsdisziplin. Frau Regazzi hat mit der Betreuung der anrufenden TV-Zuschauer einen sehr unsicheren Eindruck hinterlassen. Nehmen Sie als Beispiel einer geordneten Sendung: «Hart aber fair», die Talkshow von Frank Plasberg bei ARD. Die Aussagen von Anrufern werden bildlich dargestellt und korrekt nachgelessen. Uns und unserem Bekanntenkreis wird diese Sendung künftig kaum mehr Beachtung geschenkt werden. Freundliche Grüsse Peter Jucker, Susanne Thalmann
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