17.03.2017

NZZ-Mediengruppe

Erneut Gewinn gesteigert bei weniger Umsatz

Die 2014 eingeschlagene Strategie und die Konzentration auf das publizistische Kerngeschäft bewähren sich. Die Gruppe hat ihren Gewinn im letzten Jahr um 7 Prozent auf 23,8 Millionen Franken gesteigert. Der Umsatz ging um 3 Prozent auf 442,7 Millionen Franken zurück.
NZZ-Mediengruppe: Erneut Gewinn gesteigert bei weniger Umsatz
Die NZZ-Mediengruppe setzt ihre Anfang 2014 verabschiedete Strategie erfolgreich fort und steigert so ihren Gewinn. Hier das NZZ-Gebäude an der Zürcher Falkenstrasse. (Bild: Andreas Bodmer)

Der Umsatz verschiebt sich kontinuierlich weg von den strukturell rückläufigen Bereichen Print-Werbung und Druck hin zu Einnahmen aus dem Lesermarkt und neuen Geschäftsfeldern, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Im Lesermarkt konnte die Gruppe ihre Erträge entgegen dem Markttrend stabilisieren und 155,9 Millionen Franken erwirtschaften. Der leichte Rückgang um 2 Prozent sei vor allem auf die Zusammenführung dreier Zeitungen in der Ostschweiz und den Wegfall von Zeitschriftenobjekten zurückzuführen.

Der Werbemarktertrag belief sich auf 176,3 Millionen Franken. Das sind 8 Prozent weniger als im Vorjahr. Gestiegene Einnahmen bei den digitalen Werbemarkterträgen durch neue Angebote und die Gründung der Werbevermarktungsgesellschaft Audienzz wirkten sich positiv aus, konnten aber den um 11 Prozent rückläufigen Print-Werbemarkt nicht kompensieren.

Erneut deutlich gesunken ist der Druckertrag auf 37,3 Millionen Franken. Das sind 15 Prozent weniger als im Vorjahr – hauptsächlich wegen des Verkaufs der Appenzeller Druckerei und der Schliessung des Druckzentrums Schlieren, wie es in der Mitteilung heisst.

Die übrigen Erträge stiegen dagegen um 16 Prozent auf 73,2 Millionen Franken. Dazu beigetragen haben vor allem die neuen Tochtergesellschaften Bindexis und Zurich Film Festival sowie das seit Mitte 2015 berücksichtigte Design- und Architekturportal Architonic.

Kosten senken und neue Angebote

«Wir verbessern bestehende Angebote und lancieren neue. Wir treiben das Wachstum der Business Medien unter anderem durch Akquisitionen und senken Kosten da, wo es den Kundennutzen nicht beeinträchtigt. So gelingt es uns erneut, unser Ergebnis zu verbessern», erklärt der Chef der NZZ-Mediengruppe, Veit Dengler, laut Mitteilung.

Trotz neuer Beteiligungen sank der betriebliche Gesamtaufwand um 5 Prozent auf 415,2 Millionen Franken, vor allem durch tiefere Kosten im Druckbereich und durch gruppenweite Optimierungsmassnahmen. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent auf 27,4 Millionen Franken.

Der Personalbestand nahm um vier auf 1650 Vollzeitstellen ab. Der Eigenfinanzierungsgrad bleibt bei 65,7 Prozent. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von 200 Franken pro Aktie.

Wechsel im Verwaltungsrat

An der kommenden Generalversammlung vom 22. April 2017 läuft die ordentliche Amtszeit von Isabelle Welton ab. Welton gehört dem Gremium seit 2013 an. Sie stellt sich zur Wiederwahl und wird vom Verwaltungsrat für eine weitere vierjährige Amtszeit vorgeschlagen.

Joachim Schoss hat sich aus persönlichen Gründen entschieden, aus dem Verwaltungsrat zurückzutreten. Als Nachfolgerin schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung Lucy Küng vor.

Lucy Küng

Küng ist Professorin für Medieninnovationen an der Universität Oslo und Google Digital News Senior Research Fellow am Reuters Institute for the Study of Journalism der Universität Oxford. Sie ist Mitglied des publizistischen Beirats der NZZ-Mediengruppe und seit 2008 Verwaltungsrätin der SRG SSR. Für den Fall einer Wahl würde sie aus dem SRG-Verwaltungsrat zurücktreten. (sda/pd/cbe)

 



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