03.05.2016

Tag der Pressefreiheit

Forderung nach redaktioneller Unabhängigkeit

Journalisten in der Schweiz sind laut Syndicom und Impressum durch ihre Arbeitsbedingungen eingeschränkt.

Forderungen nach redaktioneller Unabhängigkeit sind am Dienstag im Zentrum des Tages der Pressefreiheit gestanden. Die Gewerkschaft Syndicom plädierte für einen Gesamtarbeitsvertrag für die Deutschschweizer und Tessiner Redaktionen. In der Schweiz seien die Journalistinnen und Journalisten zwar kaum an Leib und Leben bedroht, schreibt Syndicom in einer Mitteilung. Ihre Arbeit werde aber verschiedentlich behindert, denn Medienfreiheit bleibe Theorie, wenn die Produktions- und Arbeitsbedingungen unwürdig seien.

Nur ein fairer Gesamtarbeitsvertrag lege den Grundstein für angemessene Arbeitsbedingungen von festangestellten Medienschaffenden und Freelancern. Und nur mit gut dotierten Redaktionsbudgets lasse sich journalistische Recherche betreiben. Die Medien könnten ihrer Aufgaben als «Wachhunde der Demokratie» nur bei garantierter Unabhängigkeit gegenüber allen politischen und wirtschaftlichen Akteuren erfüllen.

Der Journalistenverband impressum macht darauf aufmerksam, dass die Pressefreiheit auch in der Schweiz beschränkt und gefährdet sei. Die Knappheit an Arbeitsplätzen und die finanziellen Engpässe traditioneller Medien führten zu Medienkonzentrationen und sogar zu Lohndumping. Medienkonzentrationen dünnten die Medienvielfalt aus, Entlassungen bedrohten die Pressefreiheit und ausserdem würden ganze Publikationen verschwinden. Nicht selten werde vor Gericht versucht, die Pressefreiheit abzuwürgen, kritisiert impressum.

In Bern führten die SRG und der Verband Schweizer Medien eine Tagung zum Thema journalistische Recherche und unzensierte Berichterstattung durch. Recherchefreiheit sei nicht nur eine Freiheit der Medienschaffenden, sondern auch eines der wichtigen Instrumente, um das Funktionieren der Demokratie zu gewährleisten, heisst es in einer Medienmitteilung.

In der internationalen Rangliste der Pressefreiheit 2016 von Reporter ohne Grenzen belegt Finnland weltweit erneut den Spitzenrang. Die Schweiz verbesserte sich vom 20. auf den 7. Rang und gehört damit zu den Ländern, die punkto Pressefreiheit innert Jahresfrist die grössten Fortschritte erreicht haben. (sda/wid)



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