17.01.2017

Ärger an Pressekonferenz

Fünf SRG-Journalisten umringen Bundesrat

Beim Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jingpin zogen einige schreibende Journalisten den Kürzeren.

Es ist kein neues Phänomen: Gegen SRG-Mikrophone ziehen private Radio- und TV-Stationen oder schreibende Journalisten fast immer den Kürzeren. Politiker und Wirtschaftsführer geben dem SRF-Journalisten meist den Vorrang. So offenbar auch beim Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jingpin. Dass gleich fünf SRG-Journalisten gleichzeitig Bundesrat Johann Schneider-Ammann umringten, sorgte am Dienstag für Ärger, wie 20min.ch schreibt.  

 

 

«Staatsbesuch ist, wenn SRG-Personal Leuthard und Schneider-Ammanm so viele Fragen stellt, dass es für Printmedien dann zeitlich halt nicht mehr reicht», beschwerte sich AZ-Bundeshaus-Journalist Dennis Bühler auf Twitter.

Organisator sei zuständig

Die SRG weist jegliche Verantwortung von sich: «Wenn andere Journalisten keine Fragen mehr stellen können, habe ich Verständnis für deren Ärger. Unsere Journalisten sind aber nicht für die Intervieworganisation verantwortlich. Diese ist Sache des Organisators eines Anlasses», sagt SRG-Sprecher Daniel Steiner gegenüber 20min.

Man setze die Ressourcen geplant ein. «Wo es sinnvoll ist, nutzen oft mehrere SRG-Sender dasselbe Material.» Die SRG habe aber den Auftrag, alle Sprachregionen zu versorgen. Steiner: «Für Welsche sind oft andere Aspekte wichtig als für Deutschschweizer oder das internationale Publikum von Swissinfo.» (20min/eh)



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Kommentare

  • Arthur Meyer, 18.01.2017 09:48 Uhr
    Ich erinnere mich an einen Auftritt Bundesrat Furglers nach einer Konferenz in Wien: Zum Ärger aller anderen Journalisten stand Furgler nur dem Schweizer Fernsehen Rede und Antwort, während sich die Printmedien mit dem Staatssekretär begnügen mussten. Pech für das Fernsehen: Während Furgler sich gekonnt vor der Kamera in Szene setzte und, rhetorisch geschickt, inhaltlich wenig oder nichts sagte, erläuterte der Staatssekretär den als zweitrangig eingestuften Korrespondenten der Printmedien den Konferenzablauf im Detail. Bundes- und Regierungsräte kann man sich als Journalist zwar an den Hut stecken; nicht selten aber geben Chefbeamte, so sie nicht von Kommunikationsbeauftragten der Regierenden daran gehindert werden, mehr Information her als die Politiker.
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