18.01.2018

No Billag

Hanspeter Lebrument wehrt sich

Der Somedia-Verleger kritisiert den Bündner Gewerbeverband, welcher die Ja-Parole beschlossen hat, scharf.
No Billag: Hanspeter Lebrument wehrt sich
Somedia-Verleger Hanspeter Lebrument, hier an der diesjährigen Dreikönigstagung, ist von der Ja-Parole des Bündner Gewerbeverbands enttäuscht. (Bild: Keystone/Gaëtan Bally)

Der Bündner Gewerbeverband hat die Ja-Parole für die No-Billag-Initiative beschlossen. In einem Kommentar bezeichnet dies Somedia-Verleger Hanspeter Lebrument als «anti-demokratischer Entscheid». Mit diesem Ja habe der Bündner Gewerbeverband sein Einverständnis gegeben, dass drei Bündner Medienfirmen mit 230 Stellen auf Ende 2018 eingestellt würden.

«Der grösste Bündner Wirtschaftsverband unterstützt eine Initiative, deren Opfer auch die Südostschweiz Radio AG und Südostschweiz TV AG sind», so Lebrument. Im Gegensatz zum Schweizer Gewerbeverband habe der Bündner Gewerbeverband bei seiner Parolenfassung keinen Gedanken an die regionalen Radio- und Fernsehunternehmungen im Kanton verschwendet. «Er hat sich für die radikalste Form des Personalabbaus und für jeglichen Verzicht auf bündnerisches Radio und Fernsehen im Berggebiet ausgesprochen», so der ehemalige Verlegerpräsident.

Obwohl Somedia den Direktor des Gewerbeverbandes durch seinen CEO über die schwerwiegenden Folgen eines bündnerischen Ja in einem persönlichen Gespräch informiert habe, sei die Firma über die Sitzung des Vorstandes und das Geschäft der Parolenfassung nicht informiert worden. «Man beliess es bei einer Medienmitteilung und hielt es nicht für notwendig, persönlich Somedia, das langjährige Mitglied des Gewerbeverbandes, über diesen Entscheid zu orientieren», wettert Lebrument.

Und fügt in seinem Kommentar ein «PS» an: «Der Aargauische Gewerbeverband hat im Wissen um seine kantonale Bedeutung privater regionaler elektronischer Medien die Nein-Parole herausgegeben. Das nennt sich Verantwortung tragen.» (cbe)

 



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