03.02.2018

Abbau bei der SDA

Jeder dritte Onlineartikel ist von der SDA

60 Prozent der Texte auf den Onlineportalen der NZZ-Regionalmedien stammen von der Agentur. Bei den gedruckten Zeitungen schwingt «20 Minuten» obenaus: 50 Prozent sind Agenturmaterial. Dies ergab eine Untersuchung des FÖG der Universität Zürich für die «Republik».
Abbau bei der SDA: Jeder dritte Onlineartikel ist von der SDA
Viele Artikel in Print und online stammen von der Nachrichtenagentur SDA. (Bild: Christian Beck)

Die Schweizerische Depeschenagentur SDA liefert 230'000 Meldungen im Jahr. Doch wie viel SDA steckt in den Schweizer Medien, sowohl Print als auch online? Dieser Frage ging das Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (FÖG) der Universität Zürich nach, im Auftrag der «Republik». 

Die Zahlen zu den Jahren 2016 und 2017 zeigen: 33 Prozent aller Artikel auf Onlineportalen stammen direkt von der SDA, heisst es in einem Artikel der «Republik». In der Deutschschweiz sind die NZZ-Regionalmedien die intensivsten Nutzer. Rund 60 Prozent des Inhalts auf den Webplattformen der «Neuen Luzerner Zeitung» und des «St. Galler Tagblatts» bestehen aus SDA-Material. Stark genutzt werden Agenturtexte auch bei «Watson», das den AZ Medien gehört.

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Im Printbereich sind die Anteile kleiner, die Agenturmeldungen dienen eher zur Recherche. Obenaus schwingt «20 Minuten». Über 50 Prozent der dortigen Texte sind SDA-Material. Der Anteil im «Blick am Abend» sei schwer zu eruieren, so die «Republik». Dort werde oft das Kürzel weggelassen. Auf die SDA stützen sich auch die Regionalzeitungen wie die «Basler Zeitung» (41 Prozent Anteil), die «Berner Zeitung» (37 Prozent), die «Südostschweiz» (37 Prozent) und die «Neue Luzerner Zeitung» (35 Prozent).

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Unter einem Qualitätsabbau bei der SDA dürften vor allem kleiner Titel leiden, sagt Daniel Vogler, Forschungsleiter beim FÖG. «Lokal- und Regionalzeitungen sind bei nationalen und internationalen Themen stark auf die SDA angewiesen», so Vogler.

Auch Radios setzen stark auf Texte der Depeschenagentur. «Die SDA berichtet sehr zeitnah über viele Ereignisse und Medienkonferenzen, welche die Redaktionen nicht alle mit eigenem Personal abdecken können», sagte Elisabeth Pestalozzi, stellvertretende Chefredaktorin Radio SRF, gegenüber persoenlich.com. (cbe)

 



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Kommentare

  • Valérie Bachmann, 05.02.2018 08:56 Uhr
    Noch mehr Staatsgeld für die SDA bedeutet nichts anderes als die Subventionierung von 20 Minuten, BaZ, NZZ, Tagi und Watson. Amtl. bew. Einheitsbrei.
  • Kurt Imhof, 02.02.2018 14:07 Uhr
    Nennt sich Grundleistung. Die Milch, wie auch die Zahnpaste darf überall "gleich" sein. Sie wollen ja nicht in ç Läden für 4 Artikel.
  • Laura Bernasconi, 02.02.2018 11:20 Uhr
    Wie die Zahnpasta, die mit unterschiedlichen Verpackungen im Coop, im Denner, im Volg, in der Migros etc. verkauft wird.
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