22.02.2017

Usbekistan

Journalist kommt nach 18 Jahren frei

Muhammad Bekjanow verbüsste damit eine der weltweit längsten Haftstrafen, die gegen Medienschaffende verhängt wurden.

In Usbekistan ist der bekannteste inhaftierte Journalist des Landes nach 18 Jahren im Gefängnis freigelassen worden. Muhammad Bekjanow sei auf dem Weg in die Hauptstadt Taschkent, teilte Human Rights Watch am Mittwoch mit.

Die Menschenrechtsorganisation berief sich dabei auf Angehörige des Mannes. Der ehemalige Herausgeber der Oppositionszeitung «Erk» war den Angaben zufolge seit 1999 inhaftiert und verbüsste damit eine der weltweit längsten gegen Journalisten verhängten Haftstrafen.

Seine in den USA lebende Tochter Aigul Bekjan schrieb auf ihrer Facebook-Seite, sie sei glücklich über die Freilassung ihres Vaters und zugleich zornig darüber, «dass er 18 Jahre seines Lebens für nichts verloren hat». Die Behörden in dem zentralasiatischen Land bestätigten die Freilassung zunächst nicht.

Seit dem Tod des langjährigen Machthabers Islam Karimow und dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Schawkat Mirsijojew wurden bereits mehrere prominente politische Gefangene in Usbekistan freigelassen. Die ehemalige Sowjetrepublik wird von Nichtregierungsorganisationen regelmässig wegen Menschenrechtsverletzungen, einer sehr strengen Kontrolle der Medien und der Inhaftierung von Regierungsgegnern kritisiert.

Internationale Menschenrechtsgruppen hatten in der Vergangenheit immer wieder auf das Schicksal Bekjanows aufmerksam gemacht. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass der scharfe Kritiker Karimows in Einzelhaft verlegt wurde. Seine ursprüngliche Haftstrafe war 2012 um fast fünf Jahre verlängert worden. (sda/afp/tim)



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