30.12.2017

SRF

JUSO-Chefin Funiciello kritisiert Kilchsperger für sein Verhalten scharf

Eine Frage zum Brustumfang von Models in der Quizsendung «Top Secret» zieht Sexismusvorwürfe an SRF und den Moderator nach sich.
SRF: JUSO-Chefin Funiciello kritisiert Kilchsperger für sein Verhalten scharf
Der kritisierte «Top Secret»-Moderator Roman Kilchsperger. (Bild: Screenshot SRF)

In Promi-Special der SRF-Quizsendung «Top Secret» vom Mittwoch wurde Kandidat und Sänger Peter Reber gefragt, welches von vier Schweizer Models den grössten Brustumfang hat. Reber, ahnungslos was die Antwort betraf, musste sich an seine beiden Helferinnen Annina Frey und Nicole Berchtold wenden.

Später meinte Reber gegenüber Moderator Roman Kilchsperger: «Das war schon eine sexistische Frage, nicht?», worauf Kilchsperger antwortete: «Brustumfang ist schon sexistisch? Bist du so ein verstockter alter Mann? Das wusste ich gar nicht.»

 

Gegenüber «20 Minuten» rechtfertigte SRF die Frage damit, dass mit Annina Frey ein Ex-Model in der Sendung anwesend war und der Brustumfang – wie andere Masse auch – in der Modelbranche als relevanter Wert gälte, der auf jeder Setkarte stehe.

Ähnlich sieht dies auch Model und TeleZüri-Moderatorin Linda Gwerder. «Diese Masse gehören zum Business, deshalb ist es nicht sexistisch. Man hat ja nicht die Brüste dieser Frauen gezeigt», sagt sie gegenüber TeleZüri.

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Anderer Meinung ist Juso-Chefin Tamara Funiciello. Im selben TeleZüri-Beitrag sagt sie: «Das ist für mich Sexismus, weil es etwas ist, das nur Frauen passiert. Über Männer würde man das nie diskutieren. Warum reden wir nicht über Penisgrössen von Männern?» Besonders gestört hat sie aber Kilchspergers Reaktion gegenüber Rebers Hinweis, dass die Frage problematisch sei: «Er macht genau das typische und verhält sich wie ein sexistisches Arschloch.»

SRF zeigt sich gemäss dem Beitrag doch teils selbstkritisch. Den Zusammenhang mit der Setkarte hätte man moderativ besser herausstreichen müssen. Kilchspergers Spruch gegenüber Reber war witzig und keinesfalls beleidigend gemeint, heisst es im «Blick»Kilchsperger selbst liess gemäss TeleZüri ausrichten, sein Anwalt und sein Therapeut würden ihm von einem Kommentar abraten. Und weiter: «Ob ich jetzt freiwillig zurücktrete, das habe ich noch nicht entschieden.» (maw)



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