02.05.2017

SRF-Sendungskosten

Kostentransparenz weiter ausgebaut

Das Schweizer Radio und Fernsehen hat im Internet eine erweiterte und aktualisierte Fassung der Sendungskosten veröffentlicht. Die Publikation umfasst neu die Kategorie «Nationale Programme und Zusammenarbeit» mit Themen und Sendungen, die innerhalb der SRG auf nationaler Ebene finanziert werden.
SRF-Sendungskosten: Kostentransparenz weiter ausgebaut
Zur neuen Kategorie «Nationale Programme und Zusammenarbeit» gehört für das Jahr 2016 unter anderem die Grossproduktion «Gotthard». (Bild: SRF)

Zum dritten Mal hat SRF eine umfassende Auflistung zu den Sendungskosten publiziert, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Nebst den bisherigen Informationen zu den Kosten von Fernsehsendungen und den sechs Radioketten soll es eine neue Kategorie «Nationale Programme und Zusammenarbeit» geben. Diese umfasse Angaben zu den Kosten für nationale Sendungen und Projekte wie beispielsweise «Eusi Landchuchi», die Sendung zum Nationalfeiertag, die Grossproduktion «Gotthard» oder die Sportübertragungsrechte.

Damit liegt die Kostentransparenz laut Mitteilung nun in sieben Kategorien vor: Fünf Kategorien beziehen sich auf Fernsehsendungen bei SRF, nämlich Nachrichten, Magazin- und Talksendungen; Spielfilme und Serien; Unterhaltungs- und Musiksendungen; Dokumentationen und Sportsendungen. In der Kategorie Radio seien die Kosten nach Ketten sowie der Aufwand für die Informationssendungen aufgelistet. Die neue, siebte Kategorie beschreibe nationale Themen. Ausgewiesen würden die effektiven Kosten 2016, basierend auf der am Dienstag erschienenen Jahresrechnung.

Bei der Kostendarstellung orientiert sich SRF am Aufwand, der in direktem Zusammenhang mit der Herstellung einer Sendung steht, wie es weiter heisst. Dazu sollen die Kosten für redaktionelle und produktionstechnische Leistungen des Personals, für den Programmeinkauf sowie für Produktionsmittel gehören. Letztere würden beispielsweise Studios, Kameras, Schnittplätze und Mikrofone oder Reportagewagen umfassen.

Für die TV-Formate seien die Ausgaben innerhalb der verschiedenen Genres nach Sendungen respektive Sendereihen aufgeschlüsselt. Im Bereich Radio würden die Kosten für die einzelnen Programmketten sowie ein separater Block für die Informationsleistungen ausgewiesen. Mit diesen beiden Kostenaufstellungen trage SRF den unterschiedlichen Sendungsstrukturen und Nutzungsgewohnheiten in Radio und TV Rechnung. Inhaltlich würden die gleichen Ausgaben ausgewiesen.

Steigende Ausgaben für Sport

In den letzten vier Jahren schlugen die Sportrechte mit jährlich 51,2 Millionen Franken zu Buche. Damit biete die SRG dem Publikum ein Sportprogramm mit mehr als 100 Sportarten, schreibt das Unternehmen in einer weiteren Mitteilung vom Dienstag. Im letzten Jahr stand der Sport generell im Fokus. Wegen den Grossereignissen stiegen die Ausgaben in dieser Sparte um 29,7 Millionen auf 210,1 Millionen Franken an, wie aus dem Geschäftsbericht 2016 hervorgeht.

Dies entspricht 13 Prozent der Gesamtausgaben für die Programminhalte. Grösster Kostenblock bleibt die Information mit 605,1 Millionen Franken – gegenüber 626,0 Millionen Franken im Vorjahr. Von 309,7 Millionen auf 281,0 Millionen Franken sind auch die Ausgaben für Kultur, Gesellschaft und Bildung gesunken.

Löwenanteil für Nachrichtensendungen

Insgesamt investierte SRF vergangenes Jahr 51,4 Millionen Franken in die tagesaktuellen Nachrichtensendungen. Davon entfielen 22,1 Millionen Franken auf die Tagesschau. Etwas tiefer lagen die Kosten in der Westschweiz: RTS gab 36 Millionen Franken für tagesaktuelle Nachrichtensendungen aus. Der Grossteil entfiel mit 29 Millionen Franken auf die Sendungen «12h45» und «19h30».

Zum Vergleich: Der deutsche Sender ZDF investiert mit 104,2 Millionen Euro etwa doppelt so viel in seine tagesaktuellen Informationsmagazine. Davon entfallen auf die verschiedenen Fassungen der «heute»-Nachrichten 55,6 Millionen Euro.

Teuerste Sendung kommt aus Romandie

Für die wöchentlichen Magazinsendungen bei SRG beliefen sich die Kosten im letzten Jahr pro Ausgabe im Schnitt zwischen 40’000 und 145’000 Franken, wobei die RTS-Sendung «Temps Présent» am teuersten war. Über 100’000 Franken kosten auch «Einstein» (116’000 Franken), «Rundschau» (108’000 Franken) und «Kassensturz» (104’000 Franken). «Eco» kostete 70’000 Franken und «Kulturplatz» 66’000 Franken. Das neue Auslandmagazin «#SRFglobal» schlug mit 41’000 Franken zu Buche.

Günstiger waren die Talk-Sendungen. «Schawinski» gab es im letzten Jahr für 16’000 Franken pro Ausgabe. Ein «Club» kostete 25'000 Franken und eine «Arena» 37’000 Franken. Die Kosten für die Sendungen «Sternstunden», «Aeschbacher» und «Literaturclub» lagen zwischen 14’000 und 59’000 Franken.

Die detaillierten Angaben zu den Sendungskosten bei SRF sind unter dieser Website einsehbar. RSI, RTR und RTS haben ebenfalls eine aktualisierte Fassung ihrer Kosten im Internet publiziert. (pd/tim)

 



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