13.02.2018

Glanz & Gloria

Kritik an Bericht über Rotkreuz-Gala

Die SRF-Sendung habe Gäste des Spendenanlasses in St. Moritz an den Pranger gestellt, sagt Organisator Siro Barino. SRF dementiert: «Der Beitrag ist weder tendenziös, geschweige denn sexistisch.»
Glanz & Gloria: Kritik an Bericht über Rotkreuz-Gala
Spendeten für Bedürftige in Equador: Gäste der Rotkreuz-Gala in St. Moritz. (Bild: Screenshot SRF)
von Christian Beck

Zum zweiten Mal hat am Samstag die Gala des Schweizerischen Roten Kreuzes in St. Moritz stattgefunden. Dank der Auktion, Spenden und einer Tombola konnte ein Reingewinn von über 671’000 Franken erzielt werden. Unter dem Titel «Rotkreuz-Gala: Spendable Promis – doch wofür bloss?» berichtete die SRF-Sendung «Glanz & Gloria» am Montagabend über den Anlass. Der Beitrag zeigte, dass nicht alle Spender Bescheid wissen, wohin ihr Geld eigentlich fliesst.


Über diesen «G&G»-Beitrag nervt sich Siro Barino, Gründer und Organisator der Swiss Red Cross Gala. «Mit dem gleichen Grundton ‹Ihr Schönen und Reichen habt so viel Geld, ihr wisst nicht einmal wofür ihr es spendet› wird ein Gala-Gast nach dem anderen ‹vorgeführt›. Im Mittelalter war dies der Pranger», schreibt er auf seinem Facebook-Account. Überdies sei der Beitrag auch noch sexistisch.

«Jedenfalls hat es ‹G&G› mit diesem tendenziösen Beitrag geschafft: Der eine oder andere Prominente wird es sich zweimal überlegen, an einen Anlass zu gehen, wo ‹G&G› Fragen stellt», so Barino. Im besten Fall habe «Glanz & Gloria» weniger Prominente vor der Kamera, im schlechtesten Fall habe das Schweizerische Rote Kreuz weniger Spenden für Menschen, die das Geld dringend nötig gehabt hätten.

Barino stellt auf Facebook die Frage, wer solche Sendungen künftig finanzieren würde, sollte die No-Billag-Initiative angenommen werden: «Etwa die Unternehmen und Wirtschaftsexponenten, welche so lustig in die Pfanne gehauen wurden?»

SRF dementiert

Anderer Meinung als Barino ist das Schweizer Fernsehen. «Der Beitrag ist weder tendenziös, geschweige denn sexistisch», sagt SRF-Sprecher Stefan Wyss auf Anfrage von persoenlich.com.

Die Frage nach dem Spendenzweck sei völlig legitim und stelle die Veranstaltung auch nicht in Frage. Wyss: «Im Gegenteil, der gute Ruf und die Leistungen des Roten Kreuzes, die auch mit entsprechenden Spenden gewürdigt wurden, werden im Beitrag explizit herausgehoben.» (cbe)

 

 



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Kommentare

  • Geri Brunner, 13.02.2018 22:09 Uhr
    Sorry, aber "Schön sein" hat nichts mit "reich sein" zu tun. Wer seine Nase korrigieren lässt, ist danach nicht unbedingt schöner. Und wer guckt schon "Glanz&Gloria"? Diese Sendung sollte gestrichen werden! Ich will mehr guten Journalismus, News aus dem In- und Ausland. Kultur! Aber "Glanz&Gloria" mit all diesen C-Leuten, von SRF als "Promis" betitelten Servelats, gehört bedingungslos abgeschafft. Das hat kein Style. Das ist was für Senioren, die aus lauter Einsamkeit den ganzen Tag einfach SRF vor sich hinplätschern lassen. Noch eine Frage: Wo habt ihr Jörg Kressig ausgegraben? Fürchterlich.
  • Roman Widmer, 13.02.2018 22:04 Uhr
    Sagen wir es mal so: «Promis» sind so oder so überflüssig. Da muss SRF über die Bücher gehen, um die Zuschauer/innen (dir trotz allem Missbehagen Nein zu No-Billag sagen) nicht weiter zu verärgern. Als erster Akt wäre «Glanz & Gloria» abzuschaffen. Denn Promis sind überflüssig... Was heisst schon prominent? Unser Land braucht Leute, die etwas leisten, und zu dieser Gesellschaft etwas beitragen. Das kann auch im Stillen geschehen, ganz ohne Prominenz. Wir brauchen keine Prominente. Wir brauche gute Leute!
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