von Edith Hollenstein
So konkret wie auf den ersten Blick, scheint die Lehrstuhl-Finanzierung von Tamedia doch nicht zu sein. Es bestehe zwar «auf verschiedenen Seiten» Interesse. Doch wenn es um die Beteiligten geht, gibt sich Tamedia kurz nicht besonders auskunftsfreudig. Abgesehen von der Eidgenössisch Technischen Hochschule ETH, mit der man «in Kontakt» stehe und «anderen möglichen Partnern», nennt Kommunikationschef Christoph Zimmer auf Anfrage von persoenlich.com keine Namen.
Verwaltungsratspräsident Pietro Supino hatte vor rund zehn Tagen angekündigt, dass Tamedia ein Kooperationsprojekt zwischen der ETH, der Journalistenschule MAZ und möglicherweise auch der Hochschule der Künste Zürich HdKZ unterstützen will. Supino schwebt ein Lehrstuhl für Medientechnologie vor (persoenlich.com berichtete).
Noch ist aber vieles auf wackligen Beinen - so auch die Finanzierung, welche sich grob geschätzt auf rund 20 Millionen Franken belaufen dürfte. Auf die Frage, wie viel Geld Tamedia bereit ist, für den Lehrstuhl auszugeben und ob das Unternehmen notfalls, sollten sich keine weiteren Partner finden lassen, den ganzen Betrag selber berappen würde, sagt Zimmer ausweichend: «Wir sind überzeugt, dass die Schweiz durch eine gemeinsame Initiative die Innovation in der Medienbranche gestärkt werden könnte. Deshalb sind wir auch bereit, uns daran zu beteiligen.» Und:«Welche Mittel dafür sinnvoll sind und wer das Projekt alles unterstützt, gilt es nun in der Branche gemeinsam zu entscheiden.»
Bild: Vorlesungssaal an der Universität Zürich (Keystone)
