29.04.2016

Pro Service Public Initiative

Linke und SVP-Anhänger stimmen Ja

Bundesrat und Parlament bekämpfen die Pro Service Public-Initiative. Im Volk kommt sie hingegen gut an.

Die von Bundesrat und allen Parteien im Parlament bekämpfte Pro-Service-Public-Initiative würde derzeit vom Volk deutlich angenommen. Bei Linken und SVP-Anhängern ist das Anliegen gemäss der ersten SRG-Trendumfrage populär. Abgestimmt wird am 5. Juni.

Bestimmt für oder eher für die Initiative waren 58 Prozent der vom Forschungsinstitut gfs.bern Befragten. 26 Prozent waren bestimmt oder eher dagegen. Die Ja-Seite starte mit einem 32 Punktevorsprung in den Hauptabstimmungskampf, heisst es in der am Freitag veröffentlichten Kurzstudie zur Abstimmung.

Einen Ja-Anteil von 58-Prozent hatte bereits die eine Woche zuvor veröffentlichte gewichtete Online-Umfrage der Medien des Tamedia-Konzerns ermittelt.

Gemäss der SRG-Trendumfrage punktet die Initiative vor allem bei Wählern der SP (70 Prozent Ja) und der Grünen (68 Prozent). Die Linke hatte sich in der Vergangenheit stets für den Service Public stark gemacht, lehnt diese Initiative aber ab. Die Initiative verlangt, dass der Bund in der Grundversorgung nicht nach Gewinn strebt.

Doch auch 62 Prozent der SVP-Anhänger bewerten das Anliegen positiv. Bei den CVP-Anhängern wollen 55 Prozent ein Ja in die Urne legen und bei den FDP-Wählern derzeit immerhin noch 48 Prozent.

Hohe Managerlöhne bei SBB und Post

Die Initiative verlangt auch, dass in bundesnahen Betrieben nicht mehr verdient werden soll als in der Bundesverwaltung. Dies ist das populärstes Argument für die Initiative, wie die gfs-Umfrage im Auftrag der SRG zeigt. 70 Prozent der Teilnahmewilligen seien der Meinung, ein höherer Lohn als jener der Bundesrätinnen und Bundesräte sei stossend. Weitere 69 Prozent wollen den Leistungsabbau bei SBB, Post und Swisscom stoppen.

Jene, die ein Nein in die Urne legen wollen, finden zu 82 Prozent, dass die Grundversorgung gut funktioniert. Und rund die Hälfte stören sich am Gewinnverbot.

Noch keine Meinung hatten 16 Prozent. Da nur die Hälfte der Befürworter sicher Ja stimmen will, kann das Resultat bis am 5. Juni noch drehen. Das Forschungsinstitut hat zwischen dem 18. und 23. April in allen Landesteilen 1209 Teilnahmewillige per Telefon befragt. (sda/lcv)

 



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