18.02.2018

Wie weiter nach No Billag?

Lombardi plant runden Tisch mit allen Medienplayern

Der Präsident von Kommunikation Schweiz will zwischen den zerstrittenen Parteien vermitteln. Ausserdem denkt er über eine Plattform nach, auf der die SRG einen Teil des gebührenfinanzierten Inhalts zur Verfügung stellt.
Wie weiter nach No Billag?: Lombardi plant runden Tisch mit allen Medienplayern
Will SRG, Admeira, Ringier, Swisscom, Tamedia, Goldbach und den Verband Schweizer Medien zusammen bringen: CVP-Ständerat Filippo Lombardi. (Bild: Keystone/Christian Merz)

CVP-Ständerat Filippo Lombardi will als Präsident von Kommunikation Schweiz die zerstrittenen Parteien in der Schweizer Medienlandschaft nach der Abstimmung zu «No Billag» an einen Tisch bringen, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Dabei sein sollen SRG, Admeira, Ringier, Swisscom, Tamedia, Goldbach und der Verband Schweizer Medien.

Die Dachorganisation der kommerziellen Kommunikation wolle «verstärkt ihre vermittelnde Rolle» wahrnehmen, sagt Lombardi gegenüber der «Schweiz am Wochenende». «Vielleicht mit einem runden Tisch zu diesem Thema.»

Nach der «No Billag»-Abstimmung bestehe «die erste grosse Herausforderung» darin, so Lombardi, «dass sich alle interessierten Player an einen Tisch setzen und gemeinsam wieder einen Dialog starten.»

Die Schweiz habe «eine ausgewogene Qualitätslandschaft der Medien, die eine wichtige demokratiepolitische Funktion hat», sagt Lombardi. Und weiter: «Wir brauchen einen Minimalkonsens, um diese Medienlandschaft zu erhalten, auch im gemeinwirtschaftlichen Interesse der kommerziellen Kommunikation.» Denkbar sei «eine gemeinsame Schweizer Plattform», sagt er.

Auf ihr könnte die SRG allen einen Teil des gebührenfinanzierten Inhalts zur Verfügung stellen. «Ziel einer solchen Plattform könnte sein, Inhalte zu teilen und Inhalt über Micropayment, Abos, Gebührenanteile und Werbung mitzufinanzieren», sagt der Tessiner Ständerat.

«Es geht darum, dass wir einvernehmlich eine Formel finden, um Content bezahlbar zu machen.» In einer späteren Phase will Lombardi auch den Dialog mit Google und Facebook suchen, die in der Schweiz 1,12 Milliarden oder 62 Prozent aller Online-Werbeeinnahmen abschöpfen. (pd/maw)



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