05.04.2017

RTS

Pascal Crittin wird neuer Direktor

Der 48-Jährige folgt auf Gilles Marchand, der wiederum Roger de Weck als SRG-Generaldirektor ablöst. Wegen seiner grossen Erfahrung im Unternehmen tritt Crittin sein Amt bereits per 1. Mai an – trotz Service-Public-Debatte.
RTS: Pascal Crittin wird neuer Direktor
Pascal Crittin folgt auf Gilles Marchand als Direktor von Radio Télévision Suisse. (Bild: RTS)

Bei der Nachfolge des zum SRG-Generaldirektor ernannten Gilles Marchand setzt Radio Télévision Suisse (RTS) auf bewährte Kräfte. Der bisherige Kader Pascal Crittin beerbt Marchand als RTS-Direktor. Er will sich für die der Westschweiz zugewiesenen Mittel einsetzen.

«Pascal Crittin ist seit 15 Jahren in Führungsfunktionen innerhalb der RTS tätig», teilte das Westschweizer Radio- und Fernsehen am Mittwoch mit. Er war zunächst Direktor des Kulturradios Espace 2 und danach Generalsekretär von Radio Suisse Romande (RSR). Danach übernahm er die Leitung des Generalsekretariats der RTS, wo er unter anderem für das Projekt des geplanten neuen Gebäudes für das Westschweizer Radio auf dem Gelände der ETH Lausanne (EPFL) verantwortlich war.

Wegen seiner grossen Erfahrung im Unternehmen könne Crittin sein Amt bereits per 1. Mai antreten, zu einem Zeitpunkt, in dem sich der Service Public in einer grossen politischen Debatte befinde, hielt die RTS fest.

Der Verwaltungsrat der SRG SSR ernannte Pascal Crittin auf den Vorschlag des Regional-Komitees der RTS zum Direktor. Das Regional-Komitee habe rund 20 Bewerbungen geprüft und sechs interne und externe Kandidaten angehört.

«Ich werde mich einbringen»

Am Dienstagmittag stellte sich der in der Westschweiz bisher eher unbekannte Crittin erstmals den Medien in Lausanne vor. Dabei kündigte er an, sich für die Westschweiz einzusetzen, deren Mittel leicht über dem realen Gewicht der Romandie bemessen seien. Wenn die Romands nicht etwas mehr Geld erhalten würden, gäbe es kein Angebot mit Radio, Fernsehen und Online wie es jetzt produziert werde, sagte Crittin.

Auf die Frage, wie er diese Mittel in der Deutschschweiz verteidigen wolle, gab er an, dass er Deutsch perfekt verstehe und gut spreche, sich aber nicht auf Mundart ausdrücken könne. «Ich werde mich in die nationale Debatte einbringen», kündigte Crittin an.

«No Billag» als Überlebensfrage

Der in Saint-Maurice VS aufgewachsene RTS-Direktor absolvierte zunächst eine klassische Maturität. Der gelernte Pianist und Organist machte danach einen Master in Musikwissenschaften und klassischen Sprachen an der Universität Freiburg.

Bei der Präsentation betonte er auch die Bedeutung der Information. «Das ist die Hauptachse unseres Service-Public-Auftrags, vor allem in einer direkten Demokratie», sagte Crittin. Die Volksinitiative «No-Billag» bezeichnete er als Überlebensfrage. Eine Annahme dieser Initiative würde einer «nationalen Katastrophe» gleichkommen, hielt der neue Direktor der RTS fest. (sda/cbe)



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