21.02.2018

SRF

Patrizia Laeri schreibt für den «Blick»

SRF-Moderatorin Patrizia Laeri schreibt eine Kolumne für den «Blick». Frauen in der Wirtschaft zu finden, könne sie nicht den männlichen Kollegen überlassen, begründet die 40-Jährige ihre Motivation dazu.
SRF: Patrizia Laeri schreibt für den «Blick»
Patrizia Laeri ist Wirtschaftsredaktorin bei SRF-Börs und Eco sowie Beirätin im Institute for Digital Business der HWZ (Bild: SRF/Oscar Alessio)
von Edith Hollenstein

Frauen entgehe viel Geld, weil sie viel zu wenig häufig über den Lohn verhandelten. Dies schreibt Patrizia Laeri am Mittwoch in ihrer allerersten «Blick»-Kolumne. 93 Prozent der Schweizer Arbeitnehmerinnen würden die jährlichen Lohnverhandlungen auslassen. Damit entgehen ihnen über ihr ganzes Arbeitsleben gesehen im Durchschnitt zwei Millionen Franken, rechnet die SRF-Wirtschaftsjournalistin der «Blick»-Leserschaft vor. 

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Wie geht es ihr selber diesbezüglich? «Ich hasste es zu verhandeln. Bis eine niederländische Anwältin in die Schweiz kam und mir die Augen öffnete», schreibt Laeri. Und wie gut verhandelte sie mit Ringier, als es um diese Kolume ging? 

Auch dafür habe sie verhandelt, sagt Laeri auf Anfrage von persoenlich.com. Wie viel Geld sie pro Text bekommt, will sie nicht sagen, aber: Sie schreibe nicht gratis, das würde sie «nie tun» im Gegensatz zu anderen Frauen, von denen sie wisse, dass sie unentgeltlich Kolumnen schreiben. Journalismus habe viel mit Idealismus zu tun. Laeri: «Ich schreibe diese Kolumne nicht, um reich zu werden, sondern um etwas zu bewegen».

Auf die Frage, warum ausgerechnet die Boulevardzeitung der richtige Ort dafür ist, antwortet Laeri: «Alles Geschreibe bringt nichts ohne Reichweite. Da denke ich ökonomisch. Nicht zuletzt hat mich Katia Murmann überzeugt. Auf ganzer Linie.»

«Nicht bösartig, sondern natürlich»

Die 40-Jährige wird im «Blick» fortan jeden zweiten Mittwoch einen Auftritt haben, dabei will sie vor allem über Frauen in der Wirtschaft schreiben. «Ich habe genug vom schlag-mich-tot-Argument, dass es zu wenig spannende Frauen in der Wirtschaft gebe. Ich treffe jede Woche Unternehmerinnen, Businessfrauen und Forscherinnen, die mich mit ihrer Energie anstecken und inspirieren». 

Laeri sieht es als ihre Pflicht als Wirtschaftsjournalistin, diese Frauen zu finden. «Das kann ich nicht meinen überwiegend männlichen Kollegen überlassen». Diese würden sich eher an männlichen Führungspersönlichkeiten orientieren. «Das ist nicht bösartig, sondern natürlich. Das ist gut erforscht und nennt sich homosoziale Kooptation». Dieses Muster will Laeri durchbrechen. Sie sei ich gut vernetzt in der Startup-Szene und interviewe jede Woche CEOs. «Dabei erfahre ich vieles off the record, was für die Leserschaft durchaus interessant sein könnte».



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