02.05.2018

Glanz & Gloria

Politiker kritisieren SRF wegen Sommer-Serie

Für eine TV-Schnitzeljagd hat das People-Magazin Parlamentarier angefragt – und bereits mehrere Absagen kassiert. Vor allem bei BDP-Präsident Martin Landolt kommt die geplante Sendung gar nicht gut an. Doch bei «Glanz & Gloria» bleibt man «zuversichtlich».
Glanz & Gloria: Politiker kritisieren SRF wegen Sommer-Serie
Für die Informationssendung «Schawinski» sagte er zu: BDP-Chef Martin Landolt im Jahr 2015 zu Gast im Talk. (Bild: zVg.)

In einer Sommer-Sendung will «Glanz & Gloria» verschiedene Politiker in verschiedenen Städten gegeneinander antreten lassen. Wie der «Blick» berichtet, hat SRF dafür unter anderen Toni Brunner (SVP), Natalie Rickli (SVP), Cédric Wermuth (SP), Fabian Molina (SP), Thierry Burkart (FDP) und auch BDP-Präsident Martin Landolt angefragt. In der Show ziehen die Parlamentarier in einer Art Schnitzeljagd durch verschiedene Städte um Aufgaben zu lösen. Der Gewinner erhält die «Goldene Helvetia».

Zwei Tage lang sollen sich die Politiker laut «Blick» für die Dreharbeiten zur Verfügung stellen. Wermuth und Rickli haben «unter anderem wegen Termingründen» abgesagt. Eine Abfuhr aus Prinzip erhält SRF von Landolt. «Drei Monate nach der No-Billag-Abstimmung fällt dem SRF wirklich nichts Besseres ein, als Politiker in einer Schnitzeljagd durch die Schweiz zu schicken?», sagt er der Boulevardzeitung. Die SRG habe im Abstimmungskampf versprochen, den Service-public-Begriff enger zu fassen, auf seriöse Information zu setzen und sich deutlicher von Privatmedien zu unterscheiden. Davon sehe er gar nichts, fügt er an. Auch Molina äussert sich öffentlich kritisch dazu: «Das Ganze scheint ziemlich unpolitisch zu werden. Es muss ja nicht immer bierernst sein, aber für diesen Klamauk waren sich Christa Rigozzi und Gölä wohl zu schade», sagt er dem «Blick».

G&G-Redaktionsleiterin Paola Biason verteidigt die geplante Show auf Anfrage von persoenlich.com. «Die Serie «Die goldene Helvetia» ist absolut service-public-gesteuert», sagt sie. Man wolle damit die Tür in die Politik aufschlagen. Im Vordergrund der fünfteiligen Sendung liege das Entdecken und das Kennenlernen verschiedener Schweizer Städte. Die Aufgaben seien so konzipiert, dass den Zuschauern ein Stück Schweizer Geschichte und Kultur servicert werde. Trotz der heftigen Kritik ist Biason «zuversichtlich, dass die Serie zustande kommt», wie sie sagt. Man habe bereits Zusagen von Vertretern von vier Parteien. (wid)



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240420