Der Bundesrat hat Radio 32 die Konzession für den kabelnetzgebundenen, zweiten Sender "Radio 32 Goldies" erteilt. Der Mittellandsender wird das Programm mit Musik und News für die Hörerschaft "40+" im Sendegebiet zwischen Aarau, Biel und Bern ausstrahlen. Der Betrieb soll 2001, im Jahr des 10-jährigen Sendejubiläums von Radio 32, aufgenommen werden, wie der Sender am Donnerstag mitteilte. Grösste "Knacknuss" sei aber noch die Cablecom.
Das zweite Programm wird in den Studioräumlichkeiten von Radio 32 produziert und von Solothurn aus direkt in die Kabelnetzhaushalte des Mittellandes sowie über das Internet verbreitet. Die Finanzierung erfolgt vollständig aus Werbe- und Sponsoringeinnahmen. Der Verwaltungsrat von Radio 32 wird bis Ende dieses Jahres über den Betrieb und Start des Programms entscheiden. Die grösste "Knacknuss" ist laut Peter Scheurer, Geschäftsführer von Radio 32, jedoch noch die Cablecom. Zur Zeit stelle der nationale Kabelnetzbetreiber nämlich in Aussicht, wegen angeblicher Frequenzknappheit das regionale Programm auf seinen Anlagen nicht aufschalten zu önnen. Dies würde vorallem die Städte Aarau, Bern, Biel, Olten und Zofingen betreffen und somit mehr als die Hälfte des konzessionierten Sendegebietes von "Radio 32 Goldies". Laut Scheurer wäre ein erfolgreicher Betrieb des Programms so in keiner Art und Weise mehr möglich.
Rechtlich ist die Situation nicht eindeutig. Grundsätzlich hat ein Kabelnetzbetreiber die Pflicht, ein regionales und vom Bundesrat konzessioniertes Programm aufzuschalten, sofern nicht technische Aspekte eine Einspeisung verunmöglichen. Der Bundesrat hat im Streitfall jedoch die Möglichkeit, die Aufschaltung, wenn nötig auf Kosten eines ausländischen Programmes, zu erwirken. Die Cablecom prüft nun in diesen Tagen mit einer Abonnentenbefragung, auf welche in- oder ausländischen Programme ihre Kunden verzichten könnten, um eine Aufschaltung des Programms "Radio 32 Goldies" zu ermöglichen.
