21.07.2016

Mediapulse

Radio Energy Zürich baut den Vorsprung auf Radio 24 aus

Die Deutschschweizer haben im letzten halben Jahr täglich zwei Stunden Radio gehört. Die Privatsender erreichten laut der Mediapulse-Studie einen Rekordwert von 2,6 Millionen Hörerinnen und Hörern. Welcher Sender hat zugelegt, welcher verloren?
Mediapulse: Radio Energy Zürich baut den Vorsprung auf Radio 24 aus

Das Radio bleibt eines der meistgenutzten Medien in der Schweiz. So erreichte das Medium im ersten Halbjahr 2016 täglich 87,7 Prozent der Deutschschweizer Bevölkerung. Die Deutschschweizer hörten mit rund 119 Minuten jeden Tag am längsten Radio.

Eifrige Radiohörer waren im ersten Semester auch die Tessiner mit 117 Minuten, wie Mediapulse am Donnerstag mitteilte. In der italienischen Schweiz hatte das Radio gar eine Tagesreichweite von 89,2 Prozent.

In der Romandie erreichten die verschiedenen Radiosender täglich 83,9 Prozent der Bevölkerung. Auch die Nutzungsdauer war in der Westschweiz mit 101 Minuten tiefer als in den anderen Landesteilen.

Die Programme der SRG SSR konnten sich gegenüber den privaten und ausländischen Sendern am Markt behaupten, wie Mediapulse schreibt. In der Deutschschweiz erreichten die öffentlich-rechtlichen Radiosender 65,3 Prozent, genau gleich viel wie im Vorjahreszeitraum aber etwas mehr als im 2. Semester 2015.

Die privaten Sender hielten 29,9 und die ausländischen 4,9 Prozent Marktanteile in der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren. In der Romandie kamen die SRG-Radiosender auf einen Anteil von 66,5 Prozent.

Im Vorjahreszeitraum hatte der Marktanteil der SRG-Sender noch 67,1 Prozent betragen, im zweiten Semester 2015 66,1 Prozent. Die Privaten verzeichneten im ersten Halbjahr 2016 23,4 Prozent und die ausländischen Sender 10,1 Prozent Marktanteil.

Den grössten Marktanteil verbuchte die SRG im ersten Halbjahr mit 76,7 Prozent in der italienischen Schweiz. «Jedoch lässt sich über die vergangenen drei Semester eine leichte Verschiebung zu Gunsten von Privaten (15,8 Prozent) und ausländischen Sendern (7,6 Prozent) feststellen», wie Mediapulse festhält.

Privatradios legen zu

Hörerinnen und Hörer gewonnen haben auch die Privatradios. So markiert das erste Halbjahr 2016 einen neuen Rekordwert von 2,6 Millionen Hörer in der deutschen Schweiz, wie der Verband Schweizer Privatradios (VSP) mitteilte. Dies zeuge von der Beliebtheit der Privatradios und ihrem Beitrag zum Service public.

Energy Zürich konnte sich als Nummer eins der Schweizer Privatradios behaupten, nachdem Radio 24 seine Führungsposition im zweiten Halbjahr 2015 abgeben musste (persoenlich.com berichtete). Über 282'000 Personen haben im letzten halben Jahr Radio Energy Zürich gehört. Das ist ein Plus von 14'400 Hörerinnen und Hörern. Energy Bern und Basel hingegen haben im selben Zeitraum an Reichweite verloren (siehe Grafik oben).

Bei Radio 24 dürften die aktuellen Zahlen von Mediapulse weniger Freude ausgelöst haben. Der Sender verliert den Zahlen nach 11'500 Hörer und zählt im ersten halben Jahr 2016 eine Nettoreichweite von 247'200.

Kräftig zulegen konnten zudem die Sender Radio 1 und Planet 105. In der Zentralschweiz ist neu Radio Pilatus der meistgehörte Privatsender. Er löst damit seinen Mitstreiter Radio Central als reichweitenstärkstes Radio in der Innerschweiz ab.

Mediapulse misst im Auftrag des Bundes die offiziellen Kennwerte zur Radio- und Fernsehnutzung. Seit 2013 werden auch Radioprogramme erfasst, die übers Internet gehört werden. Die Zahlen werden zwei Mal pro Jahr veröffentlicht. (sda/wid)



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