Rainer Stadler, Constantin Seibt, Anja Jardine und Daniel Ryser heissen die Gewinner des diesjährigen Zürcher Journalistenpreises. Die renommierte Auszeichnung wurde am Donnerstagabend im Zürcher Bernhard-Theater verliehen. Ehrengast des Anlasses war "Zeit"-Chefredaktor Giovanni Di Lorenzo.
NZZ-Medienredaktor Rainer Stadler gewann den diesjährigen Preis für das Gesamtkunstwerk. Stadler berichte seit Jahren kritisch und kompetent über die Medienszene -- "hartnäckig und unermüdlich, ein löblicher Ausnahmefall hierzulande", wie Jury-Präsident Fredy Gsteiger in seiner Laudatio betonte.
In der Kategorie "Zeitung" gewann der "Tages-Anzeiger"-Journalist Constantin Seibt für seine Artikelserie zum Swissair-Prozess. Ihm sei es gelungen, die komplizierte Materie aus der Sicht eines ironischen, aber präzisen Beobachters klar zu ordnen. Die Leser hätten viel gelernt, seien aber auch bestens unterhalten worden, lobte Jurorin Margrit Sprecher.
In der Kategorie "Zeitschrift" siegte Anja Jardine mit einer Reportage über eine Cyberspace-Grossfamilie, deren Kinder allesamt vom gleichen anonymen Samenspender stammen. Ihr sei eine nüchterne, aber bestechend geschriebene Darstellung der Situation gelungen, erklärte Laudator Andrea Masüger. Sie wirke dadurch glaubhaft und eindrücklich.
In der Kategorie "Nachwuchs" schliesslich gewann Daniel Ryser für sein Interview mit dem Fussballer Ivan Ergic. Dieses atme eine wohltuende Leichtigkeit, er verpasse aber kein Zuspiel und steche wo nötig unterbittlich in die Tiefe, so Laudator Marco Meier.
Mit der diesjährigen Preisverleihung hat der Stiftungsrat die Anzahl der Preise reduziert, wie er in einem Communiqué bekannt gab. Er erhofft sich dadurch, dass die Qualitätsförderung im Journalismus nachhaltiger werde. Ausserdem will er mit der Reduktion den unterschiedlichen Bedingungen im Tages- und im Magazin-Journalismus Rechnung tragen.
