03.04.2014

SonntagsZeitung

Relaunch und neues Digitalangebot

"Neues Layout ermöglicht flexiblere Blattplanung", sagt Arthur Rutishauser.
SonntagsZeitung: Relaunch und neues Digitalangebot

Ab kommendem Sonntag, 6. April 2014, erscheint die "SonntagsZeitung" mit einem überarbeiteten Layout und neuer Blattarchitektur sowie mit einem neuen "Gesellschaft"-Bund. Die Kernkompetenzen Nachrichten, Recherche und Hintergrund werden verstärkt, wie es am Donnerstag in einer Medienmitteilung hiess. Das neue Format soll die Inhalte der Zeitung noch besser zur Geltung kommen lassen sowie eine "flexiblere Blattplanung" ermöglichen und eine "ressortübergreifende Berichterstattung fördern", wie Chefredaktor Arthur Rutishauser gegenüber persoenlich.com sagte (siehe Interview weiter unten).

Neu erscheint die "SonntagsZeitung" in sechs Bünden. Der "Nachrichten"-Bund beinhaltet wie bisher nationale und internationale News und Politik. Hier sollen längere Artikel kommen als bisher, so Rutishauser; man wolle kein Kurzfutter, sondern "fundierte Recherche und Analysen". Im "Fokus" werden Reportagen, Analysen und Kommentare ausgebaut. Neben dem bisherigen Kolumnisten Konrad Hummler werden neu auch die Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli (Grüne) sowie Theatermacher Milo Rau jede Woche abwechslungsweise einen Standpunkt vertreten.

Nach dem "Sport" folgt der recherchestarke "Wirtschaft"-Bund, dann der neu konzipierte "Gesellschaft"-Bund, der aktuelle gesellschaftspolitische Debatten aufgreift und neben Stil und Kulinarik auch den bisherigen "Wissen"-Bund beinhaltet. Der bewährte "Kultur"-Teil, dessen Bundabschluss neu vom bisherigen "Reisen"-Ressort bestritten wird, schliesst die Zeitung als sechster Bund ab.

Neues Layout und neue Schriften
Neben der Blattarchitektur wurde auch das Erscheinungsbild der "SonntagsZeitung" erstmals seit 2007 grundlegend überarbeitet. Das Logo wird neu in blau auf weissem Grund gezeigt. Zur einfachen Leserführung behält jeder Bund seine eigene Farbe, allerdings wird die Farbgebung insgesamt dezenter. Dies soll die grossformatigen Bilder stärker ins Zentrum rücken. Dem Layout wurde ein modernes 12-Spalten-Raster zugrunde gelegt.

Auch die Schriften wurden neu gewählt. Als Titelschrift kommt neu die "Tiempos Headline" zum Einsatz, die Artikel werden in "Cala" dargestellt, einer Schrift mit weichen Konturen, die ihr einen fliessenden Rhythmus verleihen. Als serifenlose Schrift für Boxen und Legenden wird die "Aktiv Grotesk" eingesetzt.

Der aus diesen Schriften entstehende Mix widerspiegelt zeitgenössisches Zeitungsdesign und entspricht den Anforderungen an eine einfache Lesbarkeit. Das neue Layout wurde gemeinsam mit Bodara, einem auf Editorial Design spezialisierten Zürcher Grafikbüro entwickelt.

Neue digitale Angebote
Gleichzeitig mit dem Relaunch der Zeitung kommt auch ein neues digitales Angebot auf den Markt. "Wir machen den Sprung ins Digitalzeitalter", meint Arthur Rutishauser. Erstmals kann die "SonntagsZeitung" auf allen digitalen Kanälen gelesen werden, denn die neue Web-Applikation wurde mit HTML5-Technologie entwickelt und ist vollständig in responsive Design gehalten. Damit passt sich die Digitalausgabe jedem genutzten Endgerät an, sodass der Lesegenuss auf Smartphones, Tablets wie auch am Desktop oder Notebook garantiert ist.

Leserinnen und Leser können sich zudem für das klassische E-Paper oder für eine Darstellung mit Scroll-Funktion entscheiden. Für die digitale Ausgabe sind verschiedene Abonnements für ein Jahr, ein halbes Jahr, drei Monate oder einen Monat erhältlich. Zudem kann auch eine Einzelausgabe bezogen werden. Für die Abonnenten der Zeitung ist die digitale Nutzung inklusive. 


Herr Rutishauser, was versprechen Sie sich vom neuen Layout und der neuen Blattarchitektur?
Die neue Blattarchitektur erlaubt eine der Aktualität angepasste, flexiblere Blattplanung und soll die ressortübergreifende Berichterstattung fördern.  Auch lassen sich die Umfänge der einzelnen Bünde flexibler planen. Gleichzeitig wird ein digitales Angebot lanciert, von welchem die Leserinnen und Leser jeden Sonntag profitieren können. Dies geräteunabhängig, in idealer Darstellung, wo immer sie auch sind. Es ist eine Bezahllösung, die aber für die Print-Abonnenten gratis ist.

Was erhoffen Sie sich von den neuen Digitalangeboten?
Wir machen den Sprung ins Digitalzeitalter. Vorher hatten wir eine rudimentäre Webseite und eine PDF-Lösung für das iPad, nun kann man die "SonntagsZeitung" auf allen Geräten ansehen und es gibt eine Smartphone-Lösung, die es bisher überhaupt nicht gab.  

Wird sich inhaltlich etwas verändern?
Wir werden im ersten Bund längere Artikel bringen als bisher. Wir sind überzeugt, dass eine Zeitung heute kein Kurzfutter, sondern fundierte Recherche und Analysen bringen soll. Neu eingeführt wird der Gesellschaftsbund unter der Leitung von Bettina Weber, der sich aktuellen Themen rund um Beziehung, Familie, Jugend, Gesundheit, Medizin und Alter widmet.

Werden Sie zusätzliche neue Leute holen?
Wir sind bereits sehr gut aufgestellt. Die "SonntagsZeitung" hat die weiblichste Führungs-Crew aller Sonntagszeitungen und eine Reihe herausragender Journalistinnen und Journalisten. Das sind wichtige Stärken und darauf bauen wir auf.

Ist die "redaktionelle Neuausrichtung", die Sie im Oktober in einem Interview im "Tages-Anzeiger" angekündigt haben, schon abgeschlossen?
Die ist nie abgeschlossen. Wir müssen uns jeden Sonntag neu erfinden, das macht ja genau den Reiz der "SonntagsZeitung" aus.

Der neue Gesellschafts-Bund wirkt ein bisschen wie ein Sammelsurium verschiedenster Themen. Wie können Sie da eine Einheitlichkeit herstellen?
Indem wir gewichten. Es wird nicht so sein, dass alle oben erwähnten Themen immer darin vorkommen, sondern es gibt eine grosse Auftaktgeschichte und eine Panoseite zu einem Wissensthema im Bund drin. Wir bieten den Leserinnen und Lesern also sicher kein Potpourri, sondern gewichten.

Die Kultur ist an den Schluss gerutscht. Wird sie damit nicht geschwächt?
Das glaube ich nicht. Im Gegenteil, wir haben nach wie vor eine starke Kulturredaktion und wir binden die Leitung stärker in die Blattplanung ein. Die "SonntagsZeitung" wird häufig von mehreren Leserinnen und Lesern gemeinsam gelesen, zum Beispiel am Frühstückstisch. Wichtig ist deshalb, dass jeder Bund überzeugt, denn oftmals wird von vorne und hinten gelesen.

Fragen: Lukas Meyer, Text: pd



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