05.05.2018

SRG Bern Freiburg Wallis

Resolution gegen Umzug von Radiostudios verabschiedet

Mit «unausgereiften und politisch unsensiblen Umzugsplänen» habe die SRG viel Goodwill zerstört, heisst es.
SRG Bern Freiburg Wallis: Resolution gegen Umzug von Radiostudios verabschiedet
Das Radiostudion von SRF in Bern. (Bild: Keystone/Lukas Lehmann)

Die SRG Bern Freiburg Wallis wehrt sich gegen die Pläne, das Radiostudio Bern nach Zürich zu verlegen. Damit würde Bern als Politzentrum und Studiostandort marginalisiert und ein «Flaggschiff der politischen Berichterstattung» beschädigt, heisst es in einer Resolution.

Ginge es nach den Plänen der SRG, würden Sendungen wie das «Echo der Zeit», das «Rendez-vous», «Heute Morgen», das «Tagesgespräch», «SRF 4 News» und die Nachrichten künftig in Zürich statt in Bern produziert und ausgestrahlt, schreibt die Generalversammlung der Radio- und Fernsehgenossenschaft Bern Deutschfreiburg Oberwallis in der am Samstag verabschiedeten Resolution. Doch die Hauptstadt sei das Politzentrum und erfülle gleichzeitig auch eine Funktion als Brückenkopf zur Westschweiz. Nur von Bern aus sei eine «ganzheitliche Sicht auf alle Regionen» möglich.

Ein Umzug wäre damit auch nicht im Sinne einer föderalistischen Schweiz und widerspräche der sprachlichen und kulturellen Vielfalt des Landes. Mit den «unausgereiften und politisch unsensiblen Umzugsplänen» habe die SRG in den letzten Wochen «viel Goodwill zerstört». Die SRG Bern Freiburg Wallis sei deshalb gestützt auf ihre Statuten gefordert, sich den Plänen der SRG entgegenzustellen, um weiteren Schaden abzuwenden. (sda/wid)



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Kommentare

  • Mark Balsiger, 06.05.2018 15:51 Uhr
    Gut, dass die Trägerschaft sich so dezidiert äussert! Die Verstümmelung der Abteilung Information am Standort Bern brächte laut SRG einen Spareffekt von 3 bis 3,5 Millionen Franken. Das ist bei einem Sparziel von 100 Millionen Franken lächerlich wenig. - Erhebungen zeigen es Jahr für Jahr aufs Neue: Die Informationssendungen von Radio SRF belegen in den Kriterien Qualität und Glaubwürdigkeit immer Podestplätze. Die Sparte Radio funktioniert nach anderen Kriterien als Fernsehen - und sie braucht eine räumliche Distanz zum Fernsehen. Werden Radio und Fernsehen von SRF an einem Standort zusammengelegt, verliert das Radio zuerst seine Identität, dann löst es sich schliesslich auf wie ein Würfel Zucker in warmem Lindenblütentee. - Die Schweiz ist durch und durch föderalistisch aufgebaut. Dasselbe gilt für die SRG. Eine Zentralisierung kappt die Wurzeln des Schweizer Medienhauses. - Beim Sparen Opfersymetrie zu betreiben ist keine Strategie. Die SRG soll zuerst definieren, welche Prioritäten sie bei den drei Sparten Information, Kultur und Unterhaltung setzt. Wenn wir beobachten, wie die privaten Medienverlage den Journalismus schleichend verlassen, kann die Antwort der SRG nur heissen: Fokus auf die Information. Sie wird wichtiger denn je.
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