20.02.2018

SRF

«Samstagsrundschau» kritisch betrachtet

Der Publikumsrat nahm neben der Radiosendung die Facebook-Seite «SRF News» genauer unter die Lupe. Bei ersterer wünscht er sich mehr Frauen und Kulturschaffende als Gäste sowie mehr Informationen im Internet.
SRF: «Samstagsrundschau» kritisch betrachtet
Leiter der «Samstagsrundschau» beim Schweizer Radio: Lukas Schmutz. (Bild: SRF/Michael Stahl)

Der Publikumsrat SRG.D fokussierte seine Beobachtungen in den letzten Wochen auf die «Samstagsrundschau», die auf Radio SRF zu hören ist, sowie auf die Facebook-Seite «SRF News». Zwei unterschiedliche Wege mit demselben Ziel: Information zu vermitteln.

Die «Samstagsrundschau», die wöchentlich über 300'000 Zuhörerinnen und Zuhörer erreicht, wird jeweils um 11.30 Uhr auf Radio SRF 1, um 18.30 Uhr auf SRF 2 und um 19.30 Uhr auf SRF 4 News ausgestrahlt. Die Verantwortlichen verfolgen laut Sendeporträt das Ziel, «das kontroverse Interview mit dem Gast der Woche» zu führen und dabei Mitgliedern des Bundesrates, führenden Köpfen aus Wirtschaft und Politik sowie Kulturschaffenden während 30 Minuten «die Gelegenheit zu geben, ihre Position in mehr als einem kurzen Statement darzulegen».

Für den Publikumsrat zählt die «Samstagsrundschau» mit ihrem einprägsamen musikalischen Intro zu den Klassikern im SRF-Programm. Er ortet weder bei den Sendeplätzen noch bei der Sendedauer Änderungsbedarf und ist überzeugt, dass die «Samstagsrundschau» dank ihrer hohen journalistischen Qualität, ihrem Aktualitätsbezug und den erhellenden Beiträgen nach wie vor einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leistet. Gute Noten gibt es auch für das Moderationsteam, dem Dossiersicherheit, Kompetenz und Fairness attestiert werden. Der Rat freut sich überdies, dass in den kontroversen Gesprächen oft kritisch nachgehakt und den Interviewten viel Zeit für gründliche Erklärungen eingeräumt wird.

Optimierungspotenzial ortet der Publikumsrat hingegen bei der Auswahl der Gäste. Er würde sich wünschen, dass in der «Samstagsrundschau» künftig vermehrt auch Kultur- oder Kunstschaffende, vor allem aber deutlich mehr Frauen zu Wort kommen würden. Zudem könnte im Internet Mehrwert geschaffen werden, wo derzeit ausser der Nachhörfunktion keine zusätzlichen Informationen aufgeschaltet sind.

«SRF News» auf Facebook

Mit der Facebook-Seite «SRF News» betreibt SRF auch auf dem sozialen Netz einen News-Kanal mit dem Ziel, die Inhalte von SRF auch einem jüngeren und neuen Publikum näher zu bringen, das auf den traditionellen Wegen nicht mehr erreicht werden kann.

Der Publikumsrat ist sich einig: Die Umsetzung der einzelnen Facebook-Beiträge überzeugt durch hohe publizistische Qualität; man merkt, dass Profis dahinterstehen. Er stellt überdies fest, dass die Redaktion sehr gute neue Formen gefunden hat, um die klassischen Nachrichten «Facebook-gerecht» umzusetzen. So gefallen vor allem die Kurzvideos mit Texteinblendern, die Informationen in kleinen Häppchen bieten.

Kritische Einwände gibt es hingegen für den bunten Themenmix, der weit über den bestehenden News-Begriff hinausgeht und Beiträge enthält, die von einigen Ratsmitgliedern als zu beliebig empfunden werden. Das Gremium ist der Meinung, dass der Auftritt durch diese Themenbreite an Profil verliert. Der Publikumsrat regt überdies an, statt auf grössere Reichweite, vermehrt auf Dialog und Debatten zu setzen, um so die Community zu stärken und zu vergrössern. (pd/maw)



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