27.01.2018

Abbau bei der SDA

Sandra Jean tritt aus Verwaltungsrat zurück

Die «Nouvelliste»-Redaktionsdirektorin lehnt die ergriffenen strategischen Optionen zur Restrukturierung ab. Der Verwaltungsrat bedauert den Rücktritt, hält aber an der «einstimmig beschlossenen Neuausrichtung» fest.
Abbau bei der SDA: Sandra Jean tritt aus Verwaltungsrat zurück
Ist «mit Strategie nicht einverstanden»: SDA-Verwaltungsrätin Sandra Jean. (Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott)

Sandra Jean, Direktorin der Redaktionen der Walliser Tageszeitung «Nouvelliste» und Verantwortliche für die Magazine der ESH-Gruppe, tritt aus dem Verwaltungsrat der SDA zurück. Sie lehnt die vom SDA-Verwaltungsrat ergriffenen strategischen Optionen zur Restrukturierung der sda ab.

Sie habe dem SDA-Verwaltungsrat am Mittwoch, 24. Januar, ihre Demission bekannt gegeben. Sie könne die gewählten strategischen Optionen des Verwaltungsrates zur Restrukturierung der SDA nicht mittragen. Dieser Schritt geschehe in einem wichtigen Moment in der Geschichte der SDA. Sie habe dem Verwaltungsrat ihre Gründe offengelegt, schreibt Jean in einem Communiqué. Öffentlich werde sie keine weiteren Erklärungen dazu abgeben.

Der Verwaltungsrat der SDA bedauere den Rücktritt seines Mitglieds Sandra Jean, liess sich SDA-Verwaltungsratspräsident Hans Heinrich Coninx in einer Mitteilung zitieren. Er respektiere ihren Entscheid, und wolle diesen gerade deshalb nicht kommentieren. Zudem dankte er ihr für ihr «kollegiales und engagiertes Wirken» im Gremium.

An der vom Verwaltungsrat im vergangenen Dezember «einstimmig beschlossenen Neuausrichtung» der SDA halte der Verwaltungsrat fest, hiess es weiter. Die Nachrichtenagentur hat Anfang Jahr den Abbau von bis zu 40 Stellen angekündigt (persoenlich.com berichtete).

Jean gehört dem SDA-Verwaltungsrat seit Juni 2015 an. Sie war damals für Valérie Boagno, frühere Generaldirektorin der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps», nachgerückt.

Protest gegen Abbau

Am Dienstag haben die SDA-Mitarbeitenden für drei Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Rund 200 Personen solidarisierten sich an der Protestveranstaltung in Bern – darunter Politiker, Journalisten und Kulturschaffende (persoenlich.com berichtete).

Derweil haben in Lausanne am späten Sonntagnachmittag rund 200 Menschen für die Pressevielfalt und die Unabhängigkeit der Medien demonstriert. Sie solidarisierten sich mit der SDA-Belegschaft und sprachen sich für ein Nein zur No-Billag-Initiative aus. (sda/cbe)

 



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240419