14.02.2016

Weltwoche

Schlechte Aussichten im Prozess

Philipp Gut weist den Vorwurf der üblen Nachrede von sich und beruft sich auf den Quellenschutz.

Im Prozess gegen die «Weltwoche» muss sich Philipp Gut, stellvertretender Chefredaktor, wegen übler Nachrede gegen die Geschichtsprofessoren Philipp Sarasin und Svenja Goltermann verantworten (persoenlich.com berichtete). Für die SVP-nahe Zeitschrift ist die Ausgangslage wenig ermutigend, wie die «SonntagsZeitung» schreibt: Gut weigert sich, der Staatsanwaltschaft seine Quellen zu outen. Der Quellenschutz sei «unverzichtbar für einen Journalismus, der seine Rolle als kritische vierte Macht im Staat wahrnimmt», begründet Gut, der vom ehemaligen «Basler Zeitung»-Reporter Markus Prazeller verteidigt wird.

Die Staatsanwaltschaft lässt keinen Zweifel, dass sie von der Unwahrheit der «Weltwoche»-These überzeugt ist. Gut beharrt jedoch auf seinem Standpunkt: «Die Geschichte stimmt.» Er habe bereits vor Erscheinen des ersten Artikels «ein gutes halbes Dutzend Quellen aus dem nächsten privaten und beruflichen Umfeld» Sarasins gehabt. Später hätten weitere Personen die Story bestätigt, darunter ein Mitglied der Berufungskommission. Jetzt muss das Zürcher Bezirksgericht über Gut urteilen. «Meine Mandanten begrüssen die Anklage», sagt Daniel Glasl, Sarasins und Goltermanns Anwalt. (SoZ)



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