09.01.2018

No Billag

So reagiert die SRG auf Schawinskis Buch

Dass der langjährige SRG-Kritiker nun gegen «No Billag» kämpft, verwundert. Schawinski habe sich nicht mit seiner Arbeitgeberin abgesprochen, heisst es bei der SRG.
No Billag: So reagiert die SRG auf Schawinskis Buch
Zitiert an der Dreikönigstagung aus seinem Buch: Roger Schawinski. (Bild: persoenlich.com)
von Michèle Widmer

Am Wochenende hat Roger Schawinksi sein neues Buch «No Billag?» vorgestellt. In Interviews bei verschiedenen Medien forderte der Medienpionier die SRG auf, zurückzubuchstabieren. Konkret schlägt Schawinski vor, die Radiosender SRF 1 und SRF 3 zusammenzulegen. SRF 4 News soll gleich ganz eingestellt werden (persoenlich.com berichtete).

Bei aller Kritik an der SRG, macht sich Schawinski für ein Nein zu «No Billag» stark. Dass der langjährige SRG-Kritiker sich nun auf die Seite der SRG stellt, verwundert so manchen. Die Existenz der SRG und den Service public habe er nie in Frage gestellt, sagt er. Auch an der Dreikönigstagung vor den Verlegern im Zürcher Aura stellte er sich lautstark hinter die SRG.   

Was sagt die SRG zum Buch Schawinskis, der mit der Talksendung «Schawinski» dort als freier Mitarbeiter tätig ist? «Das Buch von Roger Schawinski spiegelt seine eigene, private Haltung wider», sagt SRG-Sprecher Edi Estermann auf Anfrage von persoenlich.com. Weder habe man das Buch in Auftrag gegeben, noch habe sich der Autor mit seinem Arbeitgeber dazu abgesprochen. Schawinski habe die Lektüre aus eigener Initiative verfasst.



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Kommentare

  • Markus Lauber, 10.01.2018 16:36 Uhr
    Immer wieder faszinierend, wie sich Menschen offenkundig aufgrund von persönlichen Animositäten dazu verleiten lassen, haarsträubend unqualifizierte Kommentare abzugeben, ohne die Fakten zu kennen. Den Vorwurf der Bereicherung hat Roger Schawinski ja gleich selbst entkräftet (hätte man übrigens vorher wissen können, hätte man auch nur ein bisschen was von dem gelesen, was in den letzten Tagen in Zeitungs- und Onlineartikeln stand). Was den Rest angeht, liebe Kritiker: Lest doch einfach das Buch oder wenigstens, was der Verfasser selbst dazu sagt. Es lohnt sich durchaus (selber denken kann man dann immer noch, im Fall). Sagt übrigens ein Nicht-Schawinski-Fan. Ansonsten danke, Herr Widmer, für die Information zu ihrem Musikgeschmack und ihrem Hinweis, sie fänden Herr Schawinskis Sendung nicht gut. Das ist wirklich hochinteressant. Und tut richtig viel zur Sache. Ich hoffe mal, bei der Abstimmung denken dann mindestens die meisten Leuten weiter als lediglich an den beschränkten Horizont der persönlichen Präferenzen.
  • Roger Schawinski, 10.01.2018 15:59 Uhr
    Lieber Herr Executive Yachtreisen, Ich habe das Buch geschrieben und dabei auf jedes Honorar verzichtet. Nur so kann es für 12 Franken verkauft werden. Mir geht es allein um die Sache. Ich nehme an, dass Sie sich gegenüber Ihren Kunden ebenso verhalten.
  • Thomas Lauber - Executive Yachtreisen, 10.01.2018 10:29 Uhr
    Auf dem Buckel von SRG vermarket Schawinski sein Buch und verdient dabei noch Geld. Super Marketing-Strategie vom SRG-Angestellten. HOWEVER, der angestellte Schawinski ist bekanntlich beim SRG-Publikum unbeliebt. Er ist für SRG ein schlechter Botschafter. Viele Wähler werden gegen Schawinski, also für "No-Billag" stimmen. Bin sehr erstaunt, dass SRG dieser Dynamik keinen Riegel schiebt?
  • Roman Widmer, 09.01.2018 22:40 Uhr
    Roger Schawinski ist wie eine Fahne im Wind. Bekämpfte fast zwei Drittel seines Lebens lang die SRG - nun spielt er sich als deren Verteidiger auf. Bekannt ist, dass er mal Fernsehdirektor von SRF werden wollte. Das ging in die Hosen, man wollte ihn nicht bei der SRG. Typisch: Er hat sich mit der SRG nicht abgesprochen und macht Vorschläge, die vielleicht die Gebührenzahler gar nicht wollen. Es geht ihm doch - wie meistens - nur um sich selber. Nachdem er wahrscheinlich doch nicht in die Schweizer Mediengeschichte eingehen wird als «bester Talker der Nation» versucht er es nun mit «Robin Hood» spielen im Interesse der SRG. Was seine Vorschläge angeht: Ich persönlich bin gegen die Abschaffung der SRG-Spartenradios! Wo sonst bekommt man Jazz, klassische Musik oder französische Chansons (Option Musique) à discretion, und das ganz ohne Werbung? Bin gegen die Fusion von Radiosendern, sondern für die Schärfung ihrer Profile (hier könnte SRF1 + 3 ihre Profile tatsächlich mehr schärfen). Ich werde wohl Nein zu No-Billag stimmen, aber das wird ganz bestimmt nicht Herrn Schwawinskis Verdienst sein. Wieso schlägt er als Sparmassnahme nicht die Aufhebung seiner Talk-Sendung vor? Ich kann auf diese Sendung easy verzichten, resp. ich schaue sie schon heute nie.
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