04.02.2018

Südostschweiz / Bündner Tagblatt

Somedia-Fusion verärgert Martullo-Blocher

Die VR-Vizepräsidentin der Ems-Chemie – der Mehrheitsbesitzerin des Bündner Tagblatts – ist mit der geplanten Kooperation nicht einverstanden. Das letzte Wort sei noch nicht gesprochen.
Südostschweiz / Bündner Tagblatt: Somedia-Fusion verärgert Martullo-Blocher
Magdalena Martullo-Blocher und die Ems-Chemie sind nicht mit Hanspeter Lebruments Medienfusions-Plänen einverstanden. (Bild: Keystone/Walter Bieri)

Vor einigen Tagen kündigte Verleger Hanspeter Lebrument die redaktionelle Fusion seiner «Südostschweiz» mit dem «Bündner Tagblatt» an, das er mit seinem Verlagshaus Somedia ebenfalls herausgibt (persoenlich.com berichtete). Jetzt gibt es aber offenbar Widerstand gegen die Bündner Fusion, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Und er kommt aus dem Haus Blocher.

Die Ems-Chemie, heute geführt von Christoph Blochers Tochter Magdalena Martullo-Blocher, ist Mehrheitsbesitzerin des Bündner Tagblattes. Und sie ist mit Lebruments Vorgehen nicht einverstanden. Martullo-Blocher ist diese Woche schon mit ihm zusammengestossen, wie dieser bestätigt. Die Besitzer des «Bündner Tagblattes» sind mit der Kooperation oder deren Umfang nicht einverstanden.

Lebrument gibt das Tagblatt auf der Basis eines Vertrages mit der Ems-Chemie heraus. Dieser besagt unter anderem, dass das Tagblatt eine eigene Redaktion behält. Diese Vertragsklausel und damit die Unabhängigkeit des «Bündner Tagblattes» sieht man dort durch die faktische Fusion verletzt. Offiziell bestätigt die Ems-Chemie, dass das letzte Wort zu Lebruments Fusionsplänen noch nicht gesprochen sei und schreibt: «Das Verlagsrecht des Bündner Tagblatts gehört mehrheitlich der Ems-Chemie. Das detaillierte zukünftige Konzept, wie die zwei Titel redaktionell weitergeführt werden, liegt noch nicht vor.»

Weiter könne man keine Stellung nehmen. Insider vermuten jetzt, die hausinterne Bündner Fusion solle gestoppt werden, um die zuvor geplatzte Kooperation mit der «Basler Zeitung» wieder ins Spiel zu bringen. Die «Basler Zeitung» wird finanziell von Christoph Blocher kontrolliert. (pd/maw)



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