30.08.2016

tsüri.ch

Digitales Stadtmagazin macht nach Experimentphase weiter

Tsüri.ch war als zweijähriges Experiment geplant. Nun wollen Chefredaktor Simon Jacoby und Geschäftsführer Alun Meyerhans mit dem Portal dauerhaft einen Platz in der Zürcher Medienlandschaft erobern.
tsüri.ch: Digitales Stadtmagazin macht nach Experimentphase weiter
Sind neu die treibenden Kräfte hinter tsüri.ch: Geschäftsführer Alun Meyerhans und Chefredaktor Simon Jacoby. (Bild: zVg.)

Nach der zweijährigen Experimentierphase strebt tsüri.ch nun einen festen Platz in der Zürcher Medienlandschaft an: Das junge Stadtmagazin tsüri.ch stellt in den nächsten Wochen und Monaten die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft, wie die Macher in einer Mitteilung schreiben. Neu formiert sich die Plattform als Aktiengesellschaft, deren Mitglieder hauptsächlich aus den Gründungsmitgliedern besteht.

Die Macher, das sind Chefredaktor Simon Jacoby und Geschäftsführer Alun Meyerhans. Jetzt, wo die Experimentierphase vorbei ist, setzen die beiden voll und ganz auf tsüri.ch – und zahlen sich auch einen Lohn aus. Das war nicht immer so. In den vergangenen zwei Jahren engagierten sich rund 20 Journalisten auf ehrenamtlicher Basis. Sie werden künftig als bezahlte freie Mitarbeiter für das Portal schreiben.

300'000 Nutzer seit der Gründung

Die vergangenen Monate seien «überwältigend» gewesen, blickt Chefredaktor Jacoby gegenüber persoenlich.com zurück. Die Zugriffszahlen und Umsätze hätten sich besser entwickelt als geplant. «Im ersten Monat hatten wir mit rund tausend Leuten auf dem Portal gerechnet, es kamen schliesslich fast 25'000», erklärt er. Seit der Gründung erreichte tsüri.ch über 300'000 Leute.

Aber wie finanziert sich das Portal? Das Startkapital von 6000 Franken von der Stiftung für Medienvielfalt aus Basel war schnell aufgebraucht. Seit Februar ist der Getränkelieferant Inter Comestible an Bord. Er präsentiert vereinzelte Artikel auf dem Portal. Weitere sollen folgen.

Ab Ende September will tsüri.ch zum Grossteil mit einem neuen Abosystem Geld hereinholen. Die Mitgliedschaft koste später fünf Franken im Monat und biete den Mitmachenden unter anderem die Möglichkeit, über die Honorare für die redaktionellen Inhalte mitzuentscheiden, heisst es in der Mitteilung. Damit will das Portal aus den Lesern Involvierte machen.​ Die redaktionellen Inhalte des Portals werden aber für alle frei zugänglich bleiben.

Artikel anderen Verlagen anbieten

Um mit ihren Inhalten mehr Leute zu erreichen, werden die Artikel von tsüri.ch in Zukunft mit einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Andere Verlage dürfen die Inhalte des Portals mitsamt Verlinkung und Quellenangabe somit kostenfrei übernehmen.

Auch eine neue Software, an der tsüri.ch derzeit arbeitet, soll einst mit einer solchen Opensource Lizenz veröffentlicht und damit anderen vergleichbare Medienprojekten zur Verfügung gestellt werden. (pd/wid)



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