13.02.2016

Journalistenverbände

Unabhängige Medien dank GAV

In einem Appell sprechen sich Schweizer Journalistenverbände für einen GAV und gegen die Durchsetzungsinitiative aus.

Die Medien müssten gestärkt werden in ihrer Rolle als «Wachhunde» der Demokratie, sie würden eine wesentliche, öffentliche Aufgabe erbringen, die anerkannt und gefördert werden müsse, schreiben die Mediengewerkschaften Syndicom, Impressum und Syndikat Medienschaffender Schweiz (SSM) in einem gemeinsamen Appell. Der in letzter Zeit geschürte Vorwurf der «Lügenpresse» mit seiner «faschistischen Herkunft» dürfe sich nicht einschleichen.

Die Gewerkschaften warnen deshalb davor, sich im Interessenskampf der privaten Verleger gegen den öffentlichen Rundfunk «unreflektiert gegen den Service public einspannen zu lassen». Am besten liessen sich gute Arbeitsbedingungen für Journalisten durch Tarif- oder Gesamtarbeitsverträge garantieren, wiederholen sie, was sie seit Jahren fordern. Durch sichere Anstellungsbedingungen könnten Medienschaffende sich auf die Qualität ihrer Arbeit konzentrieren und damit ihre Rolle in einer demokratischen Gesellschaft erfüllen.

Warnung vor der Durchsetzungsinitiative

Weiter weisen die Gewerkschaften auf die möglichen Folgen der Durchsetzungsinitiative hin, über die am 28. Februar abgestimmt wird. Medienschaffenden ohne Schweizer Pass drohe die Ausschaffung. Die europäischen Journalistenverbände seien alarmiert. Sie verurteilten auch «die Bestrebungen in immer mehr europäischen Ländern zur Schwächung der Pressefreiheit, etwa in Ungarn und Polen.» 

Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich am 11. und 12. Februar in Bern zum Tarifgipfel der deutschsprachigen Gewerkschaften und Verbände von Text- und Bild-Journalistinnen und -Journalisten getroffen. Zum Tarifgipfel haben Impressum und Syndicom geladen. (pd)



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