02.11.2017

No-Billag-Initiative

Volkstümliche Front gegen das Begehren

Es regt sich Widerstand von gutbürgerlicher Seite: Die Volkskulturverbände befürchten, dass eine Annahme der Initiative die volkstümliche Vielfalt gefährden würde.
No-Billag-Initiative: Volkstümliche Front gegen das Begehren
Volksmusiker wollen der No-Billag-Initiative den Marsch blasen. (Bild: Keystone/Urs Flüeler)

Volkskultur hat bei der SRG einen hohen Stellenwert, und umgekehrt sind die Volksmusiker auf SRF angewiesen: «Ohne die Plattform des öffentlich-rechtlichen Senders würde die Volks- und Mundartmusik an den Rand gedrängt und müsste ums Überleben kämpfen», sagt der Volksmusikpapst Sepp Trütsch gegenüber «Blick».

Die Bedrohungslage veranlasst zahlreiche Verbände des traditionellen Brauchtums – darunter auch solche, die sich sonst nicht politisch äussern – gegen die No-Billag-Initiative zu kämpfen. Speerspitze der volkstümlichen Allianz ist die Interessengemeinschaft Volkskultur, in der 33 Verbände mit über 400'000 Mitgliedern organisiert sind, wie es im «Blick» weiter heisst. IG-Präsident und FDP-Nationalrat Albert Vitali sieht unter anderem auch die Übertragung von Schwing- und Jodelfesten gefährdet, da Private die Kosten dafür nicht stemmen könnten. «Dass ausgerechnet die SVP einen Kahlschlag der Volkskultur vorantreibt, ist für mich in diesem Bereich absolut unverständlich», sagt Vitali gegenüber «Blick» weiter.

Nebst der IG Volkskultur befürchten weitere gewichtige Verbände, dass die Annahme der Initiative heimatliche Klänge zum Verstummen bringen würde. Der Blasmusikverband, der Verband Schweizer Volksmusik und der eidgenössische Jodlerverband haben deshalb ebenfalls die Nein-Parole beschlossen. (maw)



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Kommentare

  • Max Moser, 02.11.2017 16:29 Uhr
    Ist schon komisch: jedes Mal wenn sich Randgruppen, Personen, selbst SRG Insider zum Thema äussert, werden diese Äusserungen SOFORT in Frage gestellt. Es kommt der Verdacht auf, die No Billag Jünger würden für alle ihre (ewig gleichen) Kommentare bezahlt.
  • Paul Hirschel, 02.11.2017 13:23 Uhr
    Lieber Herr Müller Akzeptieren Sie doch einfach, dass es durchaus diverse Institutionen, Vereine, Privatpersonen und mehr gibt, welche die Initiative ablehnen. Gute Qualität ist nicht gleichzusetzen mit guten Einschaltquoten, daher bricht ihre Argumentationskette gleich im ersten Glied. Und wenn man die Kommentarspalten zum Thema anschaut, stürzen sich die Befürworter als erstes auf jede Kleinigkeit. Das ist vielmehr ein Zeichen von Angst.
  • Alexander Müller, 02.11.2017 12:18 Uhr
    Eine Volkskultur, die vom Volk getragen wird, kann auch ohne Billaggebührenzwang überleben. Wenn diejenigen, die jetzt Angst haben etwas gutes zu bieten hätten, dann müssten sie sich auch nicht um tiefe Zuschauerquoten sorgen.
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