21.03.2018

Ströer

watson.de sieht aus wie watson.ch

Das deutsche Nachrichtenportal will 20- bis 35-Jährige erreichen. Die Crew ist beisammen und das Portal live.
Ströer: watson.de sieht aus wie watson.ch
Wollen «von Anfang an ihr Bestes geben»: Das Team von Watson.de (Bild: watson.de)

Der Werbevermarkter Ströer bringt watson.de mit 25 Redaktoren in Berlin an den Start. «Unsere Zielgruppe ist die ‹Generation Mobile›, also die Leute, die mit dem Smartphone und sozialen Medien gross geworden sind», sagte der für Medieninhalte verantwortliche Ströer-Geschäftsführer, Marc Schmitz, der Nachrichtenagentur DPA. Das Portal ziele auf die Gruppe der etwa 20- bis 35-Jährigen.

Die Inhalte sind für Nutzer umsonst, das Portal wird über Werbung finanziert. Schmitz sieht eine Marktlücke für ein journalistisches Vollprogramm für diese Zielgruppe: «Es wird der Dreiklang: Nachrichten, Unterhaltung, Debatte.» Zu dem börsennotierten Medienhaus gehört bereits das reichweitenstärkste Nachrichtenportal Deutschlands, t-online.de.

Konzept von watson.ch übernommen

Ströer hat Redaktionskonzept, Design und Technologie in Lizenz von dem 2014 gestarteten Schweizer Portal watson.ch übernommen (persoenlich.com berichtete). Der Name entstand bei der Titelsuche aus Spielereien mit dem englischen Ausspruch «what’s on?» – auf Deutsch: Was ist los? –, wie «Watson»-Geschäftsführer Michael Wanner sagt. Das Portal arbeitet mit vielen Fotos und Videos und präsentiert sich selbst («Wir über uns») etwa als Klickstrecke: «Kennst du diese 10 Fakten zum Newsportal ‹Watson?›»

«Unser Erfolgsmodell: Wir sprechen die Sprache der Zielgruppe, die mit Social Media aufgewachsen ist und passen uns den Nutzungsgewohnheiten dieser Generation an», sagt Wanner. «Unser Content ist so aufbereitet, wie es die Generation Social Media gewohnt ist – mit allen Facetten des digitalen Storytelling.» Ströer verfolgt mit watson.de dieselbe Linie.

Watson.ch noch nicht in Gewinnzone

Watson.ch ist nach vier Jahren noch nicht in der Gewinnzone, will dieses Ziel aber in den nächsten zwei Jahren erreichen, wie Wanner sagt. Die Entwicklung verlaufe erfreulich: «Wir erreichen derzeit 1,5 Millionen Unique Clients und 11 Millionen Besuche im Monat, Tendenz steigend», sagt Wanner. «Im Januar 2018 waren es plus 23 Prozent bei den Besuchen gegenüber dem Vorjahresmonat und plus 16 Prozent bei den Unique Clients.»

Ströer nennt keine Zahlen. «Was das Geschäft und die Reichweiten angeht, haben wir ambitionierte Pläne, aber dazu äussern wir uns nicht», sagte Schmitz. Watson.de wolle in einer Liga mit Portalen für eine ähnliche Zielgruppe spielen, etwa «Bento», dem Spiegel-Online-Ableger für die jüngere Zielgruppe. Ströer strebt mehr als zehn Millionen Visits im Monat an. «Wir wollen in diesem Jahr auf Flughöhe kommen», sagt Schmitz.

Anders als die Schweizer hat watson.de mit Ströer den grössten Online-Vermarkter im Rücken. (sda/dpa/cbe)



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