11.05.2017

SRG AG SO

Wenn die Generalversammlung rot trägt

An der 37. GV der SRG Aargau Solothurn in Grenchen war der Auftritt des neuen SRG-Verwaltungsratspräsidenten Jean-Michel Cina wichtigster Punkt der Versammlung. Aber auch die roten Armbändel.
SRG AG SO: Wenn die Generalversammlung rot trägt
Peter Moor-Trevisan (links) und Jean-Michel Cina im Gespräch. (Bild: Daniel Desborough)

Das Rotationsprinzip für die Generalversammlung der SRG Aargau Solothurn (SRG AG SO) verlangt, die Versammlung wechselnd in den beiden Kantonen abzuhalten. Diesmal war Solothurn an der Reihe, und zwar der obere Kantonsteil. Die Wahl fiel auf Grenchen, wirklich am Rand des Vereinsgebiets, wie es in einer Mitteilung heisst.

Vereinsgeschäfte

Zügig führte Präsident Peter Moor-Trevisan durch den statutarischen Teil der Versammlung. Dabei galt es, zwei neue Vorstandsmitglieder und einen neuen Präsidenten für die Programmkommission zu wählen. Die 20-jährige Larissa Zingg aus Obersiggenthal und die 27-jährige Martina Burkard aus Lenzburg für den Vorstand sowie Fabian Gressly aus Solothurn als Präsident der Programmkommission, wurden einstimmig gewählt. Gressly ist bereits seit längerem Mitglied von Vorstand und Programmkommission.

Die Fragerunde an Vertreter von SRG und SRF wurde rege genutzt und viele kleine Sorgen und Nöte mit den Programmen von SRF vorgetragen. Die Gäste beantworteten die Fragen direkt oder sicherten zu, sie an die zuständige Stelle weiterzuleiten.

…und dann der unterhaltsamere Teil

Lisa Christ machte den Übergang zum «gemütlichen» Teil der Versammlung: Die junge Slam-Poetin bot mit ihren treffenden, witzigen und auch kritischen Texten hervorragende Unterhaltung. Anschliessend berichtete Maurice Velati, Leiter Regionalredaktion SRF, über das vergangene Jahr, vor allem aber auch über die Herausforderungen, denen sich das gesamte Unternehmen SRF momentan stellen muss. So plädierte er für einen unabhängigen und kritischen medialen Service public und widerlegte zahlreiche, oft gehörte Fake News rund um das Unternehmen SRF.

Der wohl mit der grössten Spannung erwartete Referent an diesem Abend war der eben ins Amt getretene Verwaltungsratspräsident der SRG SSR, Jean-Michel Cina. In gut verständlichem Walliserdeutsch stand er Peter Moor Red und Antwort. Er werde für die SRG kämpfen, meinte Cina gleich zu Beginn, «wir Walliser haben das im Blut». Moor wollte konkret wissen, was er hinsichtlich der No-Billag-Abstimmung im nächsten Jahr zu tun gedenke. Cina: «Wir müssen mit Selbstbewusstsein unsere Leistungen aufzeigen. Genauso müssen wir aber auch aufzeigen, welche Konsequenzen eine Annahme der No-Billag-Initiative hätte, denn das tun die Befürworter der Initiative nicht.»

«Ich ♥ SRF»

Zu guter Letzt löste Moor auch auf, was es mit den roten Bändern mit den Aufdrucken «Ich ♥ SRF», «Ich ♥ Sternstunden», «Ich ♥ Zambo» et cetera auf sich hat, die mittlerweile alle Anwesenden am Arm trugen. Diese sind nämlich ein Erkennungszeichen der Kampagne, die die SRG AG SO, aber auch andere Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz, in den nächsten Monaten führen werden, indem sie auf Strassen und Märkten zu den Leuten gehen und diesen im direkten Gespräch aufzeigen, was denn genau eine Reduktion oder gar Abschaffung der «Billag-Gebühren» bedeuten würde: dass jede und jeder genau die Sendung von Radio oder Fernsehen SRF verlieren würde, die er gerne mag. (pd/cbe)

 



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Kommentare

  • Beat Schneider, 12.05.2017 16:09 Uhr
    Die SRG Aargau Solothurn ist ein Teil der Trägerschaft der SRG SSR. Die SRG SSR ist ein privatrechtlich organisierter Verein, bei dem jeder Schweizer und jede Schweizerin Mitglied werden kann. Die Hauptaufgabe des Vereins mit seinen sprachregionalen Ablegern ist die Verankerung des Medienhauses SRG in der Zivilgesellschaft. Zu diesem Zweck organisiert der Verein in der ganzen Schweiz eine grosse Anzahl von Veranstaltungen und begleitet mit den Publikumsräten kritisch die Angebote. Gemäss Gesetz und Konzession betreibt der Verein zur Erbringung seines Service public-Leistungsauftrags das Unternehmen SRG SSR mit seinen Sendern RSI, RTR, RTS und SRF. Dieses Modell ist einzigartig in Europa und garantiert dem Medienunternehmen SRG die Unabhängigkeit von Staat, Politik und weiteren Interessensgruppen. Der Verein ist aber nicht journalistisch tätig. Die Angebote der Sender wie SRF werden von professionellen Journalisten und Programmmachern erstellt.
  • Armin Keusch-Walter, 11.05.2017 15:24 Uhr
    Diese regionalen Untergesellschaften der SRG sind ein Anachronismus aus der Anfangszeit des Radios. Auch ein öffentlich-rechtliches Radio und Fernsehen braucht in erster Linie professionelle Macher und kein "JeKaMi" (jeder kann mitmachen) der Provinz.
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