29.08.2016

Ringier

Wirbel um boulevardkritischen Videoclip

133'000 Views auf Facebook und über 18'000 auf Youtube: Das Musikvideo von «Heinz de Specht» stösst auf reges Interesse. Darin kritisiert das Trio nicht nur «Blick» und SI, sondern auch konkrete Mitarbeiter. Sie wollten den «Spiess für einmal umdrehen», erklärt Bandmitglied Christian Weiss.
Ringier: Wirbel um boulevardkritischen Videoclip
Müssen einstecken: Die Chefredaktoren-Duos vom «Blick» und der «Schweizer Illustrierten». (Bild: zVg.)

Der Musikclip von «Heinz de Specht», welcher am Freitag verbreitet wurde, sorgt für viel Wirbel in der Branche. Mit dem Song «Nur din Job» kritisiert die Kleinkunstgruppe die Arbeitsweisen von «Blick» und «Schweizer Illustrierten» im Fall Rupperswil.

«… dann bist du kein Arschloch und auch keine dumme Sau, dann bist du kein riesen Trottel und auch keine Trottelfrau, dann bist du nicht pietätlos, bist nicht mal besonders grob, nein, dann bist du Blick-Reporter und machst nur deinen Job», lautet der sarkastische Refrain des Songs.

Bis am Montagnachmittag verzeichnete der Clip auf Youtube über 18'000 Views, auf der Facebook-Seite der Band wurde das Video über 133'000 Mal gesehen.

Mit ihrem Video kritisiert die Band nicht nur die beiden Ringier-Titel, sondern fokussiert dabei konkret auf einzelne Mitarbeiter, die über den Fall Rupperswil berichtet haben.

Was hat «Heinz de Specht» dazu bewogen, dieses Lied so zu produzieren? «Ich kenne Leute aus dem näheren Umfeld der Opfer im Fall Rupperswil», erklärt Bandmitglied Christian Weiss gegenüber «Radio Zürisee». Trotz dem Wissen über die Vorgehensweise von Boulevardjournalisten hätten ihn die Erzählungen im konkreten Fall schockiert.

«Den Spiess umdrehen»

Das Trio hat sich entschlossen, den Spiess umzudrehen und die Journalisten «ins Bild zu rücken». Die Reporter dahinter hätten mit ihrer Berichterstattung eine enorme Macht, seien aber selber mit Ausnahme des Namens nicht publik.

Dazu, wie seine Mitarbeiter die plötzliche Popularität aufgenommen haben, will Chefredaktor Peter Rötlisberger nichts sagen. Und auch Kommunikationschef Edi Estermann will Berichte über geplante rechtliche Schritte gegen die Kleinkunstgruppe nicht kommentieren.

Sollte Ringier wirklich klagen, wäre «Heinz de Specht» vorbereitet. «Wir haben das ziemlich genau abgeklärt», sagt Weiss im Radiointerview. Er fügt an: «Sollte Ringier gegen die Machart des Videos klagen, wäre das ein Präzedenzfall in Bezug auf die tägliche Arbeit des Verlags.» (wid)



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Kommentare

  • suter margrit, 20.09.2016 10:03 Uhr
    ich finde das Video,den song sackstark. ich nerve mich,wenn ich an einem kiosk vorbei laufe,was da wieder steht. die jurnis können einen menschen total kaputt machen. margrit
  • Peter Zwissig, 29.08.2016 17:10 Uhr
    grosses kino. endlich führt einer die aussage von max goldt weiter. recht so!
  • lara kraft, 29.08.2016 16:29 Uhr
    Ist halt unangenehm, wenn die Witwenschüttler plötzlich mal selbst blossgestellt werden.
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