08.05.2018

Ringier

Zahnlücken-«Blicki» sorgt für bissige News

Auf der Facebook-Seite von «Blick» macht ein vollautomatisierter Newsbot interaktive Artikelvorschläge.

«Blicki», laut eigenen Angaben der erste vollautomatisierte Newsbot der Schweiz, ist online. Auf der Facebook-Seite von «Blick» macht der Chatbot Usern ab sofort interaktive Artikelvorschläge, wie es in einer Mitteilung heisst.

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«Mit ‹Blicki› wollen wir einen wichtigen Schritt in Richtung personalisierte News machen und eine Vorreiterrolle in der Schweiz einnehmen», wird Roger Hämmerli, Head of Social Media der Blick-Gruppe, zitiert. «Es soll für jeden unserer Leser möglich sein, News unabhängig von Standort und Zeitpunkt personalisiert zu konsumieren. Hier kann ‹Blicki› sein volles Potenzial entfalten.» Der Chatbot soll dem User einen einfacheren Zugang zu News ermöglichen, die ihn wirklich interessieren. «Wenn jemand nur Nachrichten aus der Welt des Fussballs haben will, kann ihm ‹Blicki› genau das mit einem personalisierten Abo bieten. Falls beispielsweise das Thema Russland aktuell für Schlagzeilen sorgt, kann der User mit nur einem Stichwort an ‹Blicki› alle relevanten Artikel zum Thema erhalten», so Hämmerli.

Der User formuliert seine Frage in natürlicher Sprache, zum Beispiel «Zeig mir Artikel zu Trump» oder «Was passiert im Sport», worauf ihm «Blicki» die entsprechenden Artikel anzeigt. Klickt der User bei einem Artikelvorschlag auf den Button «Interessant» oder «Nicht interessant», lernt «Blicki» dazu und wird immer präziser in der Auswahl des Contents.

«Blicki» musste Schweizerdeutsch lernen

Der Newsbot wurde zusammen mit den österreichischen Entwicklern von Convex entworfen und programmiert. Die Fertigstellung des Projekts nahm knapp sechs Monate in Anspruch. Dabei stellten die verschiedenen Begriffe und Satzstellungen in der Schweiz eine besondere Hürde dar: «Wir mussten ‹Blicki› zuerst ein wenig ‹einschweizern›, damit er Wörter wie ‹Grüezi› oder ‹Sali› versteht», sagt Hämmerli. Für die Fertigstellung sei die Zusammenarbeit mit dem Ringier-Entwickler-Team ein zentraler Faktor gewesen.

Aber auch die stetige Weiterentwicklung bleibt wichtig: «Die Erkennung von Sprache, den ihr eigenen Formulierungen, Redewendungen sowie Ironie ist eine der grössten Herausforderungen der künstlichen Intelligenz. ‹Blicki› muss deshalb ständig dazulernen und wird darin von unserer IT-Abteilung unterstützt», erklärt Hämmerli. (pd/cbe)

 



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