05.07.2016

Frankreich

Zeitschrift wegen Hollande-Fotos verurteilt

«Voici» hätte die heimlich aufgenommenen Bilder des Präsidenten mit Julie Gayet nicht zeigen dürfen.

Die französische Zeitschrift «Voici» ist wegen der Veröffentlichung heimlich aufgenommener Fotos von Präsident François Hollande mit der Schauspielerin Julie Gayet verurteilt worden. Das Magazin müsse wegen Verletzung der Privatsphäre eine Geldstrafe von 1500 Euro leisten, urteilte ein Gericht in Nanterre bei Paris am Dienstag. Zudem wird ein symbolischer Schadenersatz von einem Euro an Gayet fällig.

Der Anwalt von «Voici»-Publikationsdirektor Rolf Heinz kündigte umgehend Berufung gegen das Urteil an. Das Blatt hatte am 21. November 2014 getitelt: «François Hollande und Julie Gayet... im Élysée-Palast!» In dem Bericht hiess es: «Seit dem Beginn ihrer Beziehung hat man sie noch nie zusammen gesehen.» Auf den Bildern mit schlechter Auflösung ist Hollande auf der Terrasse des Präsidentenpalastes zu erkennen, die aus Film und Fernsehen bekannte Schauspielerin sitzt neben ihm.

Das Klatschmagazin «Closer» hatte bereits im Januar 2014 Hollandes Liebesaffäre mit Gayet enthüllt, ohne aber gemeinsame Fotos zu drucken. Die Veröffentlichung der «Voici»-Bilder sorgte für grosse Unruhe beim Sicherheitsdienst des Präsidenten. Eine interne Untersuchung ergab, dass die Bilder vermutlich aus dem Inneren des Élysée-Palastes aufgenommen wurden, was die Zeitschrift abstreitet. Wer die Fotos gemacht hat, ist unbekannt. Nach der Veröffentlichung wurden jedoch fünf Mitarbeiter aus dem Umfeld des Präsidenten versetzt. Nach dem Gerichtsurteil muss die Zeitschrift auf ihrer Titelseite nun eine juristische Erklärung zu dem Fall abdrucken. «Voici» und ein anderes Magazin waren bereits im vergangenen Oktober wegen der Veröffentlichung ähnlicher Fotos von Hollande zu einer Geldstrafe verurteilt worden. (sda)



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