Noch bis Ende Jahr stehen sie in der ganzen Deutschschweiz, doch dann ist Schluss: Die NZZ stellt ihre Zeitungsautomaten für ihre Sonntagsausgabe ein, wie die «Schweiz am Sonntag» schreibt. Man reagiere auf die zunehmende Digitalisierung, heisse es von Seiten NZZ. «Die Nutzung der Automaten ist rückläufig, und die Nachfrage nach Digitalabos steigt», sagt Sprecherin Michèle Ramò.
Tamedia-Automaten verschwanden 2015
Vor allem in abgelegeneren Regionen waren die Selbstbedienungsautomaten für viele Leser eine willkommene Möglichkeit, ihre Zeitung zu kaufen, ohne bis zum nächsten Kiosk fahren zu müssen. Diesen Kunden stünden Alternativen offen, sagt Ramò, wie zum Beispiel Digitalabos.
Das Verlagshaus Tamedia hatte 2009 die letzten 200 Automaten für den «Tages-Anzeiger» eingestellt, 2015 hatten auch die 1000 Boxen für die «SonntagsZeitung» ausgedient. «Der Verkauf über Zeitungsautomaten war vor der Einstellung stark rückläufig», sagt Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer in der «Schweiz am Sonntag».
SoBli-Automaten bleiben
Bei Ringier hält man hingegen weiterhin an den Automaten fest, wie Sprecher Edi Estermann sagt. Noch immer sind rund 1500 «SonntagsBlick»-Automaten im Einsatz. Über diesen Kanal würden heute im Durchschnitt rund 7000 Ausgaben verkauft.
Dies sind allerdings bedeutend weniger als früher. Zu den besten Zeiten seien es 3200 «Blick»- und «SonntagsBlick»-Automaten gewesen, die die ganze Woche hindurch befüllt wurden, sagt Edi Estermann.
Die «Schweiz am Sonntag» selber hat keine Verkaufsboxen. Laut Chefredaktor Patrik Müller wird seine Zeitung jedoch im Kanton Graubünden auch über Automaten vertrieben, weil im Berggebiet die Zustellung schwierig ist. Diese Boxen gehören der Somedia. (eh)
