19.09.2014

Alibaba

Weichen für Rekord-Börsengang sind gestellt

Der Online-Händler kann Aktien zum Höchstpreis von 68 Dollar verkaufen.

Der chinesische Online-Händler Alibaba kann seine Aktien in New York zum Höchstpreis von 68 Dollar verkaufen und steuert damit weiter auf den grössten Börsengang aller Zeiten zu.

Der Konzern um seinen Gründer Jack Ma teilte am Donnerstagabend mit, die angebotenen Papiere würden am obersten Ende der von 66 bis 68 Dollar reichenden Preisspanne verkauft. Das Volumen des Börsengangs liegt damit bei 21,8 Milliarden Dollar.

Sollte wie erwartet noch die Mehrzuteilungsoption ausgeübt werden, könnte das Volumen 25 Milliarden Dollar erreichen. Damit würde Alibaba den Rekord der chinesischen AgBank von 22,1 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2010 locker übertreffen.

Kurssprung erwartet
Erster Handelstag der Papiere ist am Freitag. Es wird erwartet, dass Ma die Eröffnungsglocke der Wall Street betätigt. Einige Investoren schliessen nicht aus, dass der Aktienkurs dann gleich um 10 bis 15 Prozent in die Höhe schiesst, weil die Nachfrage nach einer zweiwöchigen Werbetour des Managements Insidern zufolge deutlich über dem Angebot lag.

Alibaba hatte deshalb bereits die Preisspanne für den Verkaufspreis angehoben. Ursprünglich waren 60 bis 66 Dollar ausgerufen worden. Mit dem frischen Geld will der Konzern unter anderem seine Expansion finanzieren.

Der asiatische Konzern kommt bei einem Kurs von 68 Dollar aus dem Stand heraus auf einen Börsenwert von 167,6 Milliarden Dollar - und liegt damit klar vor US-Branchengrössen wie Boeing oder Walt Disney. Alibaba verkauft bei dem US-Börsengang 320 Millionen Aktien, was 13 Prozent des gesamten Kapitals entspricht. Etwa zwei der Drittel der zum Verkauf stehenden Papiere stammen von bisherigen Aktionären.

Wette auf weiteren Siegeszug
Die Anleger wetten mit dem Aktien-Kauf auf den weiteren Siegeszug Alibabas. Der Konzern steht bereits für vier Fünftel des rasant wachsenden Internethandels in China, der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt.

15 Jahre nach der Gründung in Mas Einzimmerwohnung wickelt Alibaba nach eigenen Angaben mittlerweile mehr Geschäfte ab als Amazon und Ebay zusammen. Inzwischen tummelt sich der Konzern auch in Bereichen wie dem elektronischen Zahlungsverkehr und Finanzinvestitionen. Die komplexe Konzernstruktur sowie Mas Beteiligungen ausserhalb des Unternehmens werden allerdings auch Fragen auf.

Zu den grossen Handelsplätzen des Konzerns gehören Taobao, Tmall und Juhuasuan. 231 Millionen Käufer und 8 Millionen Verkäufer wickelten hier im vergangenen Jahr Geschäfte über 248 Milliarden Dollar ab.

In den USA ist Alibaba noch kaum bekannt. 88 Prozent der Amerikaner haben noch nie etwas von dem Unternehmen gehört, wie eine Umfrage der Marktforschungsfirma Ipsos ergab. (sda)

 



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