09.04.2014

Brotseiten

Kurzgeschichten für Pendler

Mit einer App sollen Smartphone- und Tablet-User zu Literatur verführt werden.
Brotseiten: Kurzgeschichten für Pendler

Mit einem Brotseiten-Abo erhält man alle zwei Wochen fünf neue Texte aufs Smartphone oder Tablet – von Bestseller-Autoren, Slam-Poeten und Newcomern. "Wir wollen Geschichten, die einen in den ersten zwei bis drei Minuten packen, die dann aber auch Qualität bieten für 15 bis 20 Minuten Lesezeit", sagt Mitgründer Adrian Fluri gegenüber persoenlich.com.

Aus Überdruss an Pendlerzeitungen, die man in wenigen Minuten durchgelesen hat, entstand die Idee für die App. Brotseiten will Substanz bieten mit Texten zum Hören oder Lesen. "Wir bieten eine Vorauswahl an Geschichten. Es gibt im Internet viele tolle Texte, aber oft muss man lange suchen danach", so Fluri.

Partnerschaft mit Verlagen
Dabei setzt man auf Partnerschaften mit Verlagen wie Diogenes, Hanser, Suhrkamp oder Kein & Aber, die Geschichten einbringen. Ausserdem fungieren Lektoren als Trendscouts und schlagen Newcomer vor. Zudem können Leser Wünsche formulieren. Ziel ist laut Fluri eine "grosse Auswahl an verschiedenen Autoren".

Bisher kommen viele Texte aus der Backlist, vermehrt sollen aber exklusive Texte - auch von etablierten Autoren - publiziert werden. Zusätzlich sucht man in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Literaturarchiv nach Trouvaillen. Das Unternehmen bietet nach eigenen Angaben ein faires Entschädigungsmodell, bei dem Verlage und Autoren auch profitieren.

Anschubfinanzierung durch Stiftungen
Der Kommunikationsprofi Fluri hat zusammen mit dem Ex-Banker Marco Grüter Brotseiten gegründet und im Herbst 2012 eine erste Beta-Version entwickelt. Die erste Resonanz versprach viel Potenzial, die beiden kündigten ihre Jobs und setzten ganz auf ihr Unternehmen.

Bereits Anfang Juli 2013 wurde dem Startup der seif Award verliehen. Wenige Tage später konnte die Startfinanzierung gesichert werden. Unter den Geldgebern befinden sich renommierte Institutionen wie die Albert Koechlin Stiftung, Pro Helvetia, die Ernst Göhner Stiftung sowie die Fondation Jan Michalski.

Die Stiftungen waren wichtig für die Anschubfinanzierung, langfristig soll Brotseiten aber selbsttragend werden. Bisher läuft es laut Fluri sehr gut; man liege mit den Downloads über den budgetierten Zahlen. (lmy)



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