Herr Volkart, warum braucht die Hauptstadt Hinderling Volkart?
Wir sehen unser Büro in Bern als eine natürliche Weiterentwicklung unserer Agentur. Wir hoffen, am Standort Bern eine spannende Alternative für mutige Kunden sowie hungrige junge Talente zu sein.
Hinderling Volkart Bern ist sozusagen der kleine Bruder von HV Zürich.
Nein, eher die kleine Schwester. Wie das so üblich ist, wird der grosse Bruder in der Anfangsphase gut zur kleinen Schwester schauen und dafür sorgen, dass sie keinen Unfug treibt. Mit der Zeit wird die Schwester dann wohl selbständiger werden, aber immer sehr eng zur Familie gehören.
Wenn sich Ihre Familie laufend vergrössert – warum haben Sie nicht einfach Zürich ausgebaut?
Diese Form von Wachstum passt sehr gut zu uns. In Zürich können wir durch unsere jetzige Grösse ein Maximum an Agilität bieten, was in unserer Branche ein entscheidender Vorteil ist. Es fällt uns so auch leichter, einen klaren Fokus zu behalten und keinen Management Overhead zu produzieren. Und es macht einfach mehr Spass, in einem überschaubaren und familiären Team zu arbeiten. Insgesamt möchten wir aber unseren Wirkungsgrad steigern, darum haben wir die Chance wahrgenommen und unseren ersten Ableger in Bern gegründet.
Abgesehen davon: Was steht bei Hinderling Volkart als nächstes Grosses an in diesem und nächstem Jahr?
Ein sehr grosses Projekt, das nach langer Kreations- und Entwicklungszeit nächstes Jahr Online gehen wird, ist das neue Webportal für Sunrise. Neben den innovativen Kreativprojekten haben wir unsere Rolle als digitale Lead Agentur für grössere Kunden stark ausgebaut. Hier haben wir einige sehr namhafte Neukunden in der Pipeline – wenn alles klappt, erzählen wir gerne bald mehr dazu.
Nach dem kurzen Intermezzo mit dem Kreativduo Dainese/Perez erklärten Sie Ende 2012, fortan die Kernkompetenzen Online und Digitale Markenführung wieder stärker zu gewichten. Wie hat sich diese Strategie bewährt?
Die digitale Markenführung kam gerade in den letzten beiden Jahren immer stärker zum Tragen und nimmt in unserer täglichen Arbeit ein immer grösseres Gewicht ein. Hier unseren Fokus zu setzen und von hier aus unser Spektrum zu erweitern, war der richtige Entscheid.
Wo sonst wollen Sie die Agentur weiterentwickeln?
Ein neues Feld ist die Entwicklung von digitalen Produkten und Services. Hier möchten wir nicht nur unseren Kunden neue Möglichkeiten aufzeigen, sondern in unserem neu lancierten Lab auch eigene Ideen zum Leben erwecken.
Wann wird dieses Lab starten?
Die Entwicklung unseres Labs soll sehr nahe an unserer Agentur stattfinden und unsere Ressourcen nutzen. Gestartet haben wir im August – für die Leitung des Labs konnten wir mit Gérald Marolf einen erfahrenen und äusserst spannenden Partner gewinnen, den wir bei Microsoft in Paris und Los Angeles auf Kundenseite kennen gelernt hatten. Mehr zum Lab erzählen wir aber gerne, wenn wir einen Schritt weiter sind.
Was bringt das den Kunden?
Wir waren überrascht, wie gross das Interesse von Kunden für unser Lab ist. Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere Lab Ressourcen in zwei konkreten Projekten den Kunden zugänglich zu machen und Visions-Workshops mit konkreten Umsetzungsideen anzubieten. Viele Unternehmen sind im Spannungsfeld der digitalen Transformation auf der Suche nach einer starken Vision und Positionierung ihrer Marke oder überlegen sich eine Erweiterung ihres Geschäftsmodell auf neue digitale Produkte und Services.
Snapchat, Virtual Reality, Big Data oder welches sind sonst die grossen Branchen-Themen im 2016?
Von den zahlreichen Trends, die momentan die Branche auf Trab halten, beschäftigen uns Virtual Reality und Content Marketing zur Zeit am meisten. Ich denke, dass wir in einem dieser Bereiche im 2016 einen Schwerpunkt setzen werden.
Interview: Edith Hollenstein, Bild: zVg
Hinderling Volkart Zürich an der Pflanzschulstrasse besteht seit 2007 und umfasst heute 32 Mitarbeitende.
