22.01.2015

Icann

Boom auf neue Internet-Adress-Endungen blieb aus

Vor einem Jahr wurden die Alternativen zu .com, .net und .org eingeführt.

Vor einem Jahr hat die Internet-Verwaltung Icann in einem historischen Schritt den Weg für neue Adress-Endungen im Netz freigemacht (persoenlich.com berichtete). Der erwartete Run auf die neuen Top-Level-Domains blieb allerdings aus. Doch die Nachfrage wächst stetig.

Ein Jahr nach der Einführung der neuen generischen Adress-Endungen (nTLD) im Internet zieht der Anbieter Strato eine nüchterne Bilanz. Der erhoffte Boom auf die neuen Domains sei insgesamt ausgeblieben, resümiert der Internet-Provider.
 
Beginn einer Entwicklung
 
"Wir wussten, dass wir von den neuen Domain-Endungen profitieren werden, der grosse Domain-Boom mit mehreren Millionen Registrierungen aber nicht eintreten wird", sagte Strato-Chef Christian Böing. Die neuen Adressen stünden ein Jahr nach ihrer Einführung erst am Anfang ihrer Entwicklung.
 
Das belegt auch eine repräsentative Studie, die der Domain-Anbieter zum Jahrestag bei Forsa in Auftrag gegeben hat. Demnach hat bislang nur knapp jeder zweite Internetnutzer von den neuen Domain-Endungen wie .berlin, .hamburg oder .guru bislang gehört.
 
Gut die Hälfte der Nutzer, die die neuen Endungen kennen, sehen einen Nutzen darin, ergab die Befragung unter 1114 Internetnutzern im Alter von 18 bis 69 Jahren. 37 Prozent von ihnen finden dagegen die bisherigen Adress-Endungen völlig ausreichend.
 
Stetiger Anstieg
 
Mehr als 300'000 neue Top Level Domains sind demnach im vergangenen Jahr in Deutschland registriert worden. Dabei haben auch die traditionellen Endungen .de und .com zugelegt. Einen Verdrängungswettbewerb gab es dagegen bei den bisherigen Endungen .net, .info und .biz, auf die viele ausgewichen waren, wenn ihr Wunschname unter .de oder .com nicht mehr verfügbar war.
 
Zu den am meisten gefragten neuen Adressendungen gehörten demnach .berlin, .bayern, .koeln, .hamburg und .club. Die regionale Endung .ruhr habe dagegen kaum Interessenten gefunden.
 
Deutschland ist bei den Registrierungen im europäischen Vergleich das führende Land nach Grossbritannien und Frankreich. Weltweit rangiert Deutschland bei den Registrierungen auf dem dritten Platz nach den USA und China. (sda)


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