30.10.2014

Samsung

Preisverfall bei Smartphones halbiert den Gewinn

Billigkonkurrenz aus China macht dem Elektronikkonzern zu schaffen.

Der harte Konkurrenzdruck auf dem Markt für Smartphones hat dem südkoreanischen Elektronikkonzern Samsung das schlechteste Quartalsergebnis seit fast drei Jahren beschert. Zwischen Juli und September halbierte sich der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 4,2 Billionen Won (3,79 Milliarden Franken). Als einziger Hersteller verkaufte der Marktführer weniger Smartphones als vor einem Jahr.

Vor allem das schlecht laufende Smartphone-Geschäft setzte Samsung zu. Die Abteilung für mobile Geräte verbuchte nach Unternehmensangaben lediglich einen Gewinn von 1,75 Billionen Won - ein Minus von 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Diese Sparte trug damit nur noch etwas mehr als 40 Prozent zum Konzernergebnis bei. Vor einem halben Jahr lag der Anteil noch bei 76 Prozent.

Die Mobilsparte durchlaufe derzeit eine "schwierige Phase", erklärte ihr Vertriebschef Lee Don Joo. Das Modell Galaxy S5 sei bei der Kundschaft kein Erfolg gewesen.

Samsung rechne zwar mit einer wachsenden Nachfrage für das kürzlich auf den Markt gebrachte Galaxy Note 4 und andere Smartphones der mittleren Preisklasse. Dennoch bleibe dieser Geschäftsbereich unter Druck, da zum Ende des Jahres für gewöhnlich viele neue Modelle herauskämen und damit zusätzliche Werbeausgaben nötig werden könnten.

Harte Konkurrenz aus China
Samsung sieht sich im mittleren und unteren Preissegment vor allem Druck der chinesischen Konkurrenten wie Huawei und Lenovo ausgesetzt, die mit ihren Billigmodellen Schwellenländer überfluten.

In der gehobenen Preisklasse konkurriert Samsung mit dem US-Hersteller Apple. Dieser brachte jüngst nicht nur ein neues iPhone auf den Markt, sondern gleich dazu noch eine grössere Variante, das iPhone 6 Plus. Dabei gilt Samsung als Pionier der Mischform zwischen Smartphone und Tablet, den sogenannten Phablets.

Samsung verteidigte im abgelaufenen Quartal zwar seine Position als Weltmarktführer bei den Smartphones. Einer Erhebung des Forschungsinstituts IDC verkaufte der südkoreanische Konzern zwischen Juli und September 78,1 Millionen Internethandys, etwa doppelt so viele wie Apple. Dennoch gingen einzig bei Samsung die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahresquartal zurück, und zwar um 8,2 Prozent.

Der Konzern kommt laut IDC auf einen Marktanteil von 23,8 Prozent. Apple liegt demnach bei etwa zwölf Prozent. Erstmals unter die Top fünf schaffte es der chinesische Hersteller Xiaomi mit 5,3 Prozent Marktanteil, vor Lenovo und LG. (sda)

 



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240419