22.10.2014

Yahoo

Zurück in die Spur gefunden

Umsatz dank Beteiligung an Alibaba gesteigert.

Yahoo-Chefin Marissa Mayer macht beim Konzernumbau Fortschritte. Der US-Internetkonzern konnte seinen Umsatz im dritten Quartal zwar nur um ein Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar zum entsprechenden Vorjahr steigern, die Erwartungen der Wall Street damit aber übertreffen.

Zudem zeigt der am Dienstag veröffentlichte Finanzbericht einen deutlichen Anstieg von 296,7 Millionen auf 6,77 Milliarden Dollar beim Netto-Gewinn. Die Aktie stieg nachbörslich um fast drei Prozent. "Wir hatten ein gutes, solides Quartal", sagte Konzernchefin Mayer.

Auch im dritten Quartal konnte der gestiegene Umsatz nicht darüber hinwegtäuschen, dass die eigentlich lukrative und für Yahoo wichtige Display-Werbung weiter Probleme macht: Hier ging der Umsatz um fünf Prozent zurück. Dafür stiegen die Erlöse in der Suchmaschinen-Sparte um vier Prozent.

Profittreiber Alibaba
Der Profittreiber war allerdings Yahoos Beteiligung am chinesischen Onlineriesen Alibaba. Der hatte im September ein fulminantes Debüt an der New Yorker Börse gefeiert und Yahoo als Grosseigner damit einen hohen Profit beschert, der im dritten Quartal mit 6,3 Milliarden Dollar zu Buche schlug. Konzernchefin Mayer steht nun aber unter Zugzwang, die Gewinne aus dem Alibaba-Börsengang effizient einzusetzen. Zudem fällt der Anreiz für Investoren, sich über Yahoo an Alibaba zu beteiligen, nach dem Börsengang weg.

Zuletzt hatte der New Yorker Finanzinvestor Starboard Value Yahoos Führungsteam unter Druck gesetzt. In einem offenen Brief forderte Starboards-Manager Jeffrey Smith Yahoo-Chefin Mayer auf, einen strategischen Zusammenschluss mit dem Erzrivalen AOL zu prüfen. Smith will ausserdem, dass Yahoo die Kosten senkt und den Gewinn aus der Alibaba-Beteiligung zum Vorteil der Aktionäre einsetzt.

Umsatzplus im Mobilgeschäft
Erstmals wies Yahoo zudem seinen Umsatz im begehrten Mobilgeschäft aus und meldete ein Umsatzplus von 200 Millionen Dollar. Im Gesamtjahr sollen insgesamt 1,2 Milliarden Dollar übertroffen werden, stellte Yahoo in Aussicht.

Mayer will durch neue Inhalte und Funktionen mehr Nutzer und damit Werbeanzeigen auf die Yahoo-Angebote locken. Bislang war die Entwicklung eher durchwachsen, nun sieht Mayer erste Erfolge.

Yahoo leidet unter der harten Konkurrenz von Rivalen wie Google und Facebook. Alle drei Unternehmen finanzieren sich grösstenteils über Werbung. Zum einen verkaufen sie grafische Werbeanzeigen – die sogenannten Banner - und zum anderen bezahlte Links bei Suchmaschinen. Derzeit versuchen sie vor allem, im umkämpften mobilen Markt mit Smartphones und Tablets Anteile zu gewinnen. (sda)



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