20.08.2014

Fantoche

Japanische Animationsfilme sollen Besucher begeistern

Trickfilm-Festival findet zum 12. Mal statt.

Das 12. Internationale Animationsfilmfestival Fantoche präsentiert vom 2. bis 7. September in Baden rund 300 Filme. Im Rennen um die Preise der Wettbewerbe sind 64 Trickfilme aus 16 Ländern. Das breite Spektrum des japanischen Animationsfilmschaffens wird im thematischen Hauptprogramm vorgestellt.

Viele der 30 Filme im Schweizer Wettbewerb sind Erstlingswerke, wie Festivalleiterin Annette Schindler am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Zürich sagte. Das heimische  Filmschaffen sei geprägt von Einfallsreichtum. Kleine Parabeln , skurrile Abenteuer, aber auch persönliche Dramen und politische Botschaften fänden ihre animierte Umsetzung.

Drei Schweizer Werke konkurrieren im Internationalen Wettbewerb mit 31 Filmen aus 15 Ländern. Eingereicht wurden fast 1300 Filme aus 73 Ländern, dank der Möglichkeit des digitalen Uploads deutlich mehr als in früheren Jahren.

Viele Wettbewerbsfilme ohne Sprache
Der Wettbewerb fühle den aktuellen Strömungen der animierten Bildwelten den Puls, hiess es. Ausgewählt worden seien die "kreativsten, innovativsten und spannendsten Werke". Ungewöhnlich viele Wettbewerbsfilme brauchen gemäss den Organisatoren keine Sprache, sondern kommen nur mit bewegten Bildern und Ton aus. Sie sprächen das Publikum sowohl mit heiteren als auch unbequemen Botschaften an.

Fantoche programmiert dieses Jahr mehr lange Animationsfilme als bisher. Dies bedeute keine Konzeptänderung, sondern sei damit begründet, dass eben mehr Langfilme in diesem Genre produziert würden, erklärte Schindler. Drei der 14 aktuellen Langfilme stammen aus Japan, einem der bedeutendsten Länder im Animationsfilm. Dazu kommen drei historische lange Filme aus Japan.

Die Feier zum 150-jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Japan hat Fantoche zum Anlass genommen für das Programm "What's going on, Japan?" mit 50 Kurzfilmen. Kuratiert wurde dieses vom Japaner Nobuaki Doi, der am letztjährigen Fantoche die internationale Jury präsidiert hatte.

Zu Gast in Baden sind laut Schindler auch zahlreiche Koryphäen des japanischen Animationsfilms, die an Gesprächen und Präsentationen teilnehmen. Einen Blick in aktuelle Themen Japans gewähren auch drei Ausstellungen.

"Badener Frieden" Anlass für "Krieg und Frieden"-Filme
Den festivalübergreifenden Themenschwerpunkt "Krieg und Frieden" lotet Fantoche in mehreren Bereichen aus: mit Kurzfilmprogrammen, aktuellen Langfilmen, zwei Ausstellungen in Badener Museen sowie Referaten und einer Podiumsdiskussion.

Anlass dafür ist laut Schindler das Jubiläum des "Friedens von Baden". Ein genau vor 300 Jahren, am 6. September 1714, in Baden unterzeichneter Friedensvertrag habe dazu beigetragen, den Spanischen Erbfolgekrieg zu beenden. Statt das Festival aufgrund von Gedenkfeierlichkeiten zu verschieben, habe man "Krieg und Frieden" zu einem Fantoche-Thema gemacht, sagte Schindler.  Die Eintrittszahlen haben sich gemäss den Organisatoren in den letzten Jahren zwischen 20'900 und 22'600 eingependelt. Bespielt werden sechs Kinosäle in Baden und Wettingen. Das Budget ist mit rund 1,5 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr etwa unverändert.

Neu ist der erste Festivaltag nicht mehr den zur Eröffnungsfeier geladenen Gästen vorbehalten. Fürs Publikum gibts am 2. September den brasilianischen Langfilm "The Boy and the World" zu sehen. (sda)

 



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