22.08.2014

Indien

Kinostart von Film über Ermordung Indira Gandhis gestoppt

Die Mörder erscheinen angeblich in positivem Licht.

Die indische Regierung hat die Ausstrahlung eines Kinofilms über die Ermordung der früheren Regierungschefin Indira Gandhi verhindert. Der Film steht in der Kritik, weil er die Mörder Gandhis angeblich in positivem Licht erscheinen lässt.

Der Zentralausschuss für Filmzulassungen hat den für Freitag geplanten Kinostart des Films "Kaum De Heere" am Donnerstag gestoppt. Das berichtete die indische Nachrichtenagentur PTI. Medienberichten zufolge erfolgte die Überprüfung des Films auf Bitten des Innenministeriums. Der indische Geheimdienst soll zuvor vor Gewaltausbrüchen im Norden des Landes gewarnt haben.

Im Juni 1984 hatten indische Truppen auf Anordnung Indira Gandhis den Goldenen Tempel im nördlichen Bundesstaat Punjab gestürmt, in dem sich militante Anhänger der Religionsgemeinschaft der Sikh verschanzt hatten. Bei dem Einsatz wurden hunderte Menschen getötet. Vier Monate später wurde Gandhi von zwei Sikh-Leibwächtern getötet. In den folgenden Unruhen starben etwa 3000 Menschen.

Regisseur verteidigt sein Werk
Zu den Gegnern des Films gehört die Jugendorganisation von Gandhis Kongresspartei. "Ich habe dem Premierminister (Narendra Modi) geschrieben, damit der Film gestoppt wird", sagte Vikramjit Chaudhary von der Kongressjugend in Punjab der Nachrichtenagentur AFP.

Er hatte schon zu Wochenbeginn vor gewalttätigen Protesten gegen den Film gewarnt. Der Regisseur Ravinder Ravi verteidigte hingegen sein Werk im Gespräch mit der Zeitung "The Hindu": Die Charaktere des Films seien "weder Helden noch Bösewichter". (sda)

 



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