30.06.2015

Sophie Hunger

Streaming bringe Musiker in Existenznöte

Die Sängerin stellt über Facebook eine provokante Quizfrage.

Apple ist ins Streaming-Geschäft eingestiegen und verspricht sich viel Umsatz. Ganz zum Ärger der Musiker: Sie verdienen daran so wenig (Spotify zahlt 0,1 Rappen pro Stream), dass sie am besten "gleich zurück zur Versicherung oder ins Büro gehen", wie Büne Huber sagt.

Der Patent Ochsner-Frontmann ist sich trotz dieses "Fluchs" bewusst, dass Streaming heute gang und gäbe ist. "Selbst meine Tochter, die mit mir aufgewachsen ist und weiss, wovon wir Musiker leben sagt: Komm easy, das macht man heute so", sagte Hüber im Interview mit der SRF-Sendung "Eco".

Der Aargauer Sänger Seven stützt sich aus diesem Grund auf andere Einnahmequellen wie Werbeverträge, Live-Auftritte, Merchandise. Aber auch er beklagt die negativen Auswirkungen des Streaming-Geschäfts auf die Künstler und all jene, die im Hintergrund an Songs und Albumproduktionen mitarbeiten. "Man muss Millionen Streams haben für ein Nachtessen mit der Frau", so Seven. Das sei schwer hinzunehmen.

Sophie Hunger will mit harten Fakten auf die Missstände hinweisen. Auf ihrem Facebook-Profil veröffentlichte sie eine "skandalöse Frage über Musik-Streaming". Diese lautet: "Wenn ein Künstler 50 Dollar für eine Million Klicks bekommt, wie viele Songs muss man hören, um an die 10 Dollar/Monat heranzukommen?" So viel kostet der Apple-Dienst. Als Preis für die richtige Antwort winke "etwas sehr Persönliches", so Hunger. (sda)

 



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