Die angeschlagene Bündner Fleischhändlerin Carna Grischa verabschiedet sich von ihrer Kampfreis-Strategie. Sie will sich neu "nicht mehr über tiefe Preise definieren, sondern über ein adäquates Preis-Leistungs-Verhältnis", wie Sanierer Martin Niederberger gegenüber der "SonntagsZeitung" bestätigt.
Das alte Logo mit dem Slogan "Mehr Fleisch fürs Geld!" wurde auf der Website bereits durch ein neues ersetzt. Auch das Firmengebäude und die Lieferwagen werden neu beschriftet.
Im November war bekannt geworden, dass Carna Grischa falsch deklariertes Fleisch verkauft hatte. Ein Verfahren der Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Betrug ist hängig.
Nach Bekanntwerden des Fleischskandals hatte Verwaltungsratspräsident Ettore Weilenmann zunächst angekündigt, er wolle am Preiskonzept festhalten.
Mit der neuen Strategie will die Carna Grischa neue Kunden finden. Die Umsätze waren im im Zuge des Skandals um die Hälfte eingebrochen. Über den Berg ist die Firma noch nicht: Gemäss Niederberger "wiegen die finanziellen Altlasten nach wie vor schwer". (pd)
