10.10.2012

FCZ

Der Mann mit dem Perskindol ist da

Seit 1975 vertraut der FCZ auf die Dienste von Hermann "Hermi" Burgermeister. Der Materialwart und Masseur mit Vertrag auf Lebzeiten ist längst eine Kultfigur. "Eine lebende Legende", wie Präsident Ancilla Canepa sagt. Nun hat der Stadtklub mit Unterstützung von Perskindol mit dem Buch "Meister! Burgermeister!" eine Art Memoiren veröffentlicht. Eine Gelegenheit, dem Präsidenten zu seinem beliebten Mitarbeiter, seinen Marketing-Bemühungen und der rabenschwarzen Saison einige Fragen zu stellen. Zum Interview:
FCZ: Der Mann mit dem Perskindol ist da

Herr Canepa, in dem neuen Buch "Meister! Burgermeister!" wird Hermann Burgermeister, dem Materialwart des FCZ, ein Denkmal gesetzt. Welche Rolle, welchen Stellenwert hat "Hermi" für den Klub?
Aufgrund seiner langjährigen Treue und Loyalität dem Verein gegenüber, seinem nimmermüden Einsatz für den Verein und auch für die Spieler ist Hermi bereits zu Lebzeiten zu einer FCZ-Legende geworden.

An wen ist das Buch gerichtet?
Grundsätzlich an alle Fussball-Freunde, die gerne mal einen Blick hinter die Kulissen werfen möchten.

Bild: FCZ-Präsident Ancillo (links) mit Hermann Burgermeister (rechts). Der Materialwart hat mittlerweile einen Vertrag auf Lebzeiten.

Können Sie sich an eine besondere Episode mit "Hermi" erinnern?
Da gäbe es viele. Lesen Sie im Buch nach….

Vielleicht ein kleines Schmankerl vorab?
Als Hermi auf Geheiss des Cheftrainers selbst Leichtathletik-Hürden via Flugzeuggepäck mit ins Wintertrainingslager mitgenommen hat und dadurch eine horrende Transportrechnung verursachte, musste ich kurz, aber heftig intervenieren.

Das Buch ist in Zusammenarbeit mit Perskindol entstanden. Wie sieht die Zusammenarbeit genau aus?
Das stimmt nicht ganz. Wir hatten die Idee für die Titelseite und haben diese Perskindol offeriert. Das Buch selber ist zu hundert Prozent unter FCZ-Regie entstanden.

Der FCZ steckt in der Krise, die Medien schiessen offen gegen Sie und Sportchef Fredy Bickel. Ein Vorwurf: Die Führung verzettle sich. Marketing-Massnahmen wie Bücher, Museen und Ausstellungen seien unnötig und würden nur Geld kosten. Was sagen Sie dazu?
Wenn Unwissende schreiben, kommt solcher Blödsinn heraus. Die weitaus grösste Ausgabeposition verursacht der Fussballbereich, also der Profi- und der Nachwuchsbereich.

Haben Sie eine Ahnung, warum der "SonntagsBlick" und die "NZZ" jetzt so eine Kampagne fahren? Es hiess, Ihr Ausstieg sei schon vorbereitet.
Nein, ich habe keine Ahnung.

Was ist die Strategie hinter Ihren Marketing-Bemühungen?
Wir wollen als interessanter und zuverlässiger Geschäftspartner unseren Brand und unser Netzwerk zur Verfügung stellen, um schlussendlich Mehreinnahmen generieren zu können.

Wie weit sind Sie auf diesem Weg?
Auf gutem Weg. Flankierende Massnahmen wie Fan-Shop, Museum, FCZ-Biographie, FCZ-Talks, fcz.tv, diverse Events und massgeschneiderte Sponsoring-Pakete haben wir bereits umgesetzt. Aber es gibt immer noch viel zu tun.

Kann man einen Super League Klub eigentlich profitabel betreiben oder geht es nicht ohne Mäzene, die Saison um Saison, Jahr um Jahr, wieder Geld in die Klubs pumpen?
Man kann. Allerdings ist der Standort Zürich dazu nicht prädestiniert. Zu wenig Zuschauereinnahmen, hohe Mietkosten, hohe Polizeikosten. Deshalb brauchen wir den Europa-Cup und auch Transfereinnahmen.

Noch eine Frage zur Mannschaft: Wann wird Zauberfuss Yassine Chikhaoui wieder auflaufen? Und lässt sich mit so einem Spieler marketingtechnisch nicht noch mehr machen?
Er ist verletzungsfrei, trainiert wieder, braucht aber noch eine Zeit, bis er wieder topfit ist. Yassine ist ein Spieler mit Weltklassepotential, marketingtechnisch aber erst dann wieder einsetzbar, wenn er regelmässig spielt. Ich hoffe, dass dies in einigen Wochen der Fall sein wird.

Und zu guter Letzt: Auf welchem Rang wird der FCZ Ende Saison stehen?
Das weiss ich nicht. Vielleicht zum Glück. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Interview: Adrian Schräder

 



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