Der deutsche Discounter Lidl erregt mit seiner Werbung die Gemüter der Konkurrenz, wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet. Zurzeit wirbt Lidl auf allen Kanälen damit, dass er zum "Retailer of the Year Switzerland" erkoren wurde, zum Schweizer Lebensmittelhändler des Jahres.
Dieser Titel kommt der Konkurrenz aber spanisch vor. «Wir wissen nicht, ob wir bei dieser Umfrage zur Wahl standen, und auch die dahinterstehende Organisation ist uns nicht bekannt», sagt Volg-Sprecherin Tamara Scheibli in der Zeitung. Deshalb könne man den Wert der Auszeichnung nicht beurteilen. Auch Denner-Sprecher Thomas Kaderli sagt, die Repräsentativität der Umfrage sei unklar, und man sei nie kontaktiert worden. «Bei diesem Preis handelt es sich in erster Linie um ein PR-Tool, von dem wir keinen Gebrauch machen», sagt Manor-Sprecherin Elle Steinbrecher. Es gewinne, wer die meisten Kunden zur Teilnahme motiviere. Lidl bestätigt, dass man die Kundschaft auf der Homepage und über Facebook mobilisiert habe.
Laut Heike Labetzki von der holländischen Umfragefirma «Retailer of the Year» reichen bei der Onlineabstimmung gerade mal 380 Bewertungen für den ersten Rang, sofern der Händler den besten Notendurchschnitt erhält. Zur Auswahl standen neben Lidl auch Aldi, Coop, Denner, Migros, Spar, Volg sowie Pam und Growa. Nur: Pam operiert nur noch auf Sparflamme, viele Filialen gehören seit Sommer Volg. Manor und Globus fehlen komplett. Growa ist vor allem als Prodega bekannt und in der Auswahl der einzige Grosshändler. Wenn Growa zur Auswahl stand, hätten auch CC Angehrn oder Aligro berücksichtigt werden müssen. Die Werbung mit der Auszeichnung kostet Lidl eine Nutzungsgebühr von 12'000 Euro. (SchwaS)
