Mit 706,5 Mio. Fr. stammt derzeit rund 3,3 Prozent des Detailhandelsumsatzes der Migros aus den Internetläden. Dieser Anteil soll weiter steigen, teilte der Grossverteiler am Dienstag an einer Medienkonferenz mit.
Um den in den rund ein Dutzend verschiedenen Internetläden erzielten Umsatz weiter steigern zu können - 2012 betrug das Online-Wachstum alles in allem 6 Prozent - sollen einerseits mehr und bessere Shop-Anwendungen für mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets entwickelt werden. Anderseits setzt die Migros stark auf die Verknüpfung des Verkaufs in den Läden mit jenem übers Internet (Cross Channeling).
Die Migros dürfte dabei insbesondere von der Zusammenarbeit mit dem Elektronikhändler Digitec profitieren, an dem sie seit letztem Sommer beteiligt ist. Das Ziel des orangen Riesen ist klar: Sie will beim E-Commerce in der Schweiz in Zukunft den Takt angeben.
"Wir haben den Anspruch, im Onlinehandel sowohl die Marktführerschaft wie auch die Innovationsführerschaft zu übernehmen", sagte Migros-Chef Herbert Bolliger am Dienstag vor den Medien. Dass es aber auch bei den Online-Shops nicht unbegrenztes Wachstum gibt, zeigt die Umsatzentwicklung des Internetsupermarkts Leshop.
Dessen Umsatz stagnierte im vergangenen Jahr, um die tieferen Preise bereinigt stieg er um knapp 3 Prozent. Gemäss Migros-Geschäftsleitungsmitglied Ernst Dieter Berninghaus bewegt sich Leshop inzwischen bereits auf einem vergleichbar hohen Umsatzniveau. Und man stosse deshalb auch schon an gewisse Grenzen.
Potenzial sieht Berninghaus vor allem noch in der Verknüpfung der verschiedenen Vertriebskanäle. Versuchsweise hat Leshop deshalb in Studen BE im vergangenen Jahr eine Drive-In-Abholstelle für die übers Internet bestellten Waren eingerichtet. Und in einer Filiale von Melcetronics wird ebenfalls versucht, den Onlineladen des Migros-Elektronikfachmarktes mit dem stationären Handel zu verbinden. (sda)
