24.10.2014

Arte

Zwei Reporter in Indonesien zu Haftstrafen verurteilt

Die beiden Männer recherchierten für Doku über die Separatistenbewegung OPM.

Zwei französische Reporter sind in Indonesien zu kurzen Haftstrafen verurteilt worden, werden jedoch bereits in wenigen Tagen freikommen. Der 40-jährige Thomas Dandois und der 29-jährige Valentine Bourrat erhielten jeweils zweieinhalb Monate Haft, teilte die Justiz am Freitag mit.

Da diese Strafe bereits durch die Zeit in Untersuchungshaft abgedeckt ist, werden die beiden Reporter des deutsch-französischen Fernsehsenders Arte jedoch am Montag freikommen. Beide äusserten sich erleichtert über die Aussicht, bald zu ihren Familien in Frankreich zurückkehren zu können.

Die beiden Männer waren Anfang August festgenommen worden, als sie für Arte für eine Dokumentation über die Separatistenbewegung OPM in der östlichen Unruheregion Papua recherchierten. Laut Polizei wurde einer der Reporter bei einem Treffen mit Mitgliedern der Bewegung festgenommen. Demnach waren sie mit einem Touristenvisum eingereist.

Regierung will keine Recherchen in der Region
Die indonesische Regierung hält Papua unter strenger Kontrolle und erlaubt ausländischen Journalisten keine unabhängigen Recherchen in der Region.

Die Organisation für ein Freies Papua (OPM) kämpft seit Jahrzehnten mit Gewalt für die Unabhängigkeit der Region. Journalisten, die bereits in früheren Fällen bei Recherchen in Papua festgenommen worden waren, wurden zumeist rasch ausgewiesen.

Andreas Harsono von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch rief die neue Regierung von Präsident Joko Widodo, der am Montag vereidigt worden war, auf, die Einschränkungen für Journalisten in Papua aufzuheben. Der Wahlsieg des volksnahen Politikers Widodos hat Hoffnung auf Reformen und einen Politikwandel in Indonesien geweckt. (sda)

 



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