15.10.2014

BeobachterNatur

"Wir möchten für die Leser ein 'Guide in die Natur' werden"

Die Co-Chefredaktoren Julia Hofer und Michael Adams über den Relaunch.
BeobachterNatur: "Wir möchten für die Leser ein 'Guide in die Natur' werden"

Letzte Woche ist der neue "Beobachter Natur" erschienen, erstmals unter der Co-Leitung von Ihnen beiden, Frau Hofer und Herr Adams. Was erhoffen Sie sich vom Relaunch?
Julia Hofer: Wir wollen unseren Leserinnen und Lesern ab sofort Heft für Heft viele Anregungen und Inspirationen bieten für eine naturverbundene Freizeitgestaltung. Mit Geschichten über Menschen, die draussen unterwegs sind und etwas Besonderes in der Natur erleben, mit neuen Rubriken und Kolumnen und mit vielen konkreten Tipps. In der aktuellen Ausgabe laden wir unsere Leser etwa ein, bei der Weinlese zu helfen, auf ein Bahnvelo zu steigen oder Schlehdorn zu sammeln, um daraus einen Stärkungssirup zuzubereiten. Zudem stellen wir einen Reithof im Jura und Wanderungen im Biosphärenreservat Entlebuch vor. Es gibt in der Schweiz so viel zu entdecken – wir möchten, dass "BeobachterNatur" für seine Leser zu einem "Guide in die Natur" wird.

Welche neuen Rubriken wurden denn eingeführt?
Michael Adams: Wir bereichern unseren Mix aus Geschichten aus dem weiten Feld der Natur mit einem mehrseitigen Auftakt, in dem wir Bücher, Filme oder Produkte vorstellen, die es im jeweiligen Erscheinungsmonat zu entdecken gibt. Ab dieser Ausgabe präsentieren wir in jedem Heft Wander- und Outdoor-Vorschläge. Neu ist auch eine Ratgeber-Kolumne, die Fragen zu Haustieren beantwortet, eine Rubrik, in der wir jeweils eine Heilpflanze vorstellen, und ein mehrseitiges Potpourri von Kursen und Workshops zu naturnahen Themen.

Was sind die grössten Unterschiede vom alten zum neuen "BeobachterNatur"?
Adams: Zunächst ist das Magazin klarer und systematischer gegliedert, nämlich in die Heftteile "Aufbrechen", "Entdecken", "Erleben" und "Wissen". Das erleichtert es dem Leser, seine Lieblingsthemen in jeder Ausgabe auf Anhieb zu finden - egal, ob er Abenteuer, Wissen, Wandern oder Genuss favorisiert. Und schliesslich fühlt sich der neue "BeobachterNatur" beim Lesen auch anders an: Mattes Papier und ein stärkerer Umschlag erhöhen die haptische Wertigkeit.

Der "BeobachterNatur" hat laut der aktuellsten WEMF-Studie im Gegensatz zu der "LandLiebe" massiv an Lesern verloren. Wenn ich mir die Themen der neuen Ausgabe anschaue - junge Schweizer Winzerinnen, neues Wohnen in Ökoquartieren -, habe ich den Eindruck, dass Sie jetzt etwas mehr in Richtung Lifestyle gehen und sich dadurch der "LandLiebe“ annähern. Stimmt mein Eindruck?
Julia Hofer: Es gibt einen wichtigen Unterschied: "BeobachterNatur" zelebriert nicht einfach die Romantik des Landlebens, sondern bietet Platz für spannende Wissensthemen. Ein Beispiel ist die besagte Reportage über die Zukunft des ökologischen Wohnens oder eine Story, die aufzeigt, wie das Internet unsere Beziehung zu Wildtieren verändert. Klar, wir wollen optisch attraktiv sein, nur so können wir unsere Leser inspirieren. Und wir setzen auf Themen, die das Potenzial haben, viele unserer Leser zu berühren - die Umsetzung soll ebenso anspruchsvoll wie unterhaltsam sein.

Das klingt alles nach viel Aufwand. Wurden mit dem Relaunch neue Leute eingestellt?
Hofer: Nein. Wir arbeiten mit dem bewährten Redaktionsteam.

Wird sich mit der Lancierung des neuen "BeobachterNatur" auch an der Digitalstrategie etwas ändern? Wird es da neue Angebote oder Formate geben?
Adams: Neben der Printausgabe werden wir auch weiterhin auf beobachternatur.ch präsent sein. Wir nutzen dort die Möglichkeit, ausgewählte Stories digital zu inszenieren - wie beispielsweise die Reportage über junge Schweizer Winzer im Scrollytelling-Format. Ausserdem sehen wir Social Media weiterhin als Plattform für den schnellen und kurzweiligen Dialog mit unserer Community. Erlebnisse in der Natur sind wie geschaffen für den digitalen Austausch. Ich denke da an Fotowettbewerbe, Wandertipps und mehr.

Was gefällt Ihnen jetzt, nach getaner Arbeit, ganz besonders am neuen "BeobachterNatur“?
Hofer: Unsere Leser dürfen einen jungen Waldrapp taufen und ihn via Facebook auf seinem Zug in den Süden begleiten. Ich wünsche dem seltenen Vogel eine gute Reise. 

Adams: Die Schweizer Natur bietet eine Fülle von Themen, über die es zu berichten lohnt. Diese Vielfalt journalistisch und visuell für unsere Leser aufzubereiten, ist eine sehr reizvolle und schöne Aufgabe.

Fragen: Seraina Etter



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240424